Die Challenge League im Check
Aarau hat keine Panik und Vaduz stapelt tief

Spitzenwechsel in der Challenge League. Nach zwei Pleiten in Serie musste Aarau die Tabellenführung an Vaduz abgeben. Und dahinter lauert Yverdon und spuckt grosse Töne. Blick hat den drei Aufstiegskandidaten auf den Zahn gefühlt.
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Nach zuvor elf Siegen aus zwölf Spielen musste Aarau zwei Niederlagen in Serie hinnehmen.
Foto: Roger Albrecht/freshfocus

Darum gehts

  • FC Aarau verliert Tabellenführung nach starkem Saisonstart
  • Vaduz führt die Challenge League an
  • Yverdon-Präsident Jamie Welch setzt Klub unter Druck nach nur 5 Punkten aus 12 möglichen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Aarau

Der FC Aarau legte einen regelrechten Traumstart in die Saison hin. Aus den ersten 12 Spielen holte man satte elf Siege und führte die Liga souverän an. Doch in den letzten Wochen stockte der Aarauer Schnellzug. Erst ging man beim zuvor sieglosen Schlusslicht Bellinzona mit 1:5 unter, dann folgte eine Heimpleite gegen Stade Nyonnais. Die Tabellenführung nach den zwei Pleiten? Weg.

Dennoch ist man in Aarau guter Dinge. «Die Stimmung ist sehr positiv», sagt Sportchef Elsad Zverotic (39) gegenüber Blick. «Klar, jede Niederlage nervt. Aber der starke Saisonstart gibt uns viel Zuversicht. Wir wollen ruhig bleiben und nicht in Panik verfallen.» Denn: «Von einer Krise kann nicht die Rede sein, schliesslich waren es nur zwei Niederlagen.»

Auch zu einer grossen Transfer-Offensive wird es im Winter nicht kommen. «Wir haben ein breites Kader. Veränderungen sind möglich, aber wir wollen unser Team so gut es geht zusammenhalten. Dennoch halten wir natürlich unsere Ohren und Augen offen», so Zverotic.

Auch im Cup ist Aarau noch dabei. Nach dem Coup gegen YB wartet kommenden Donnerstag mit Sion ein weiterer Super-Ligist. Würde Zverotic lieber den Cupsieg feiern und so europäisch spielen, oder in die Super League aufsteigen? Der Sportchef lacht und antwortet: «Am liebsten beides! Aber es ist klar, was ich lieber hätte. Der Aufstieg ist unser grosses Ziel. Das haben wir schon vor der Saison gesagt.»

Vaduz

Die Mannschaft der Stunde in der Challenge League. Sechs Siege in Serie, erst eine Niederlage aus 14 Spielen und seit diesem Wochenende Tabellenführer. Klar ist die Laune in diesen Tagen im Fürstentum besonders gut. «Die Stimmung ist natürlich top. Wir haben eine gute Serie und hoffen, dass es so weitergeht», freut sich Sportchef Franz Burgmeier (42) gegenüber Blick.

Doch die Ländle-Kicker halten auch als Leader den Ball flach: «Es ist eine Momentaufnahme. Es sind erst 14 Spiele gespielt und ich glaube, wir tun gut daran, auf dem Boden zu bleiben. Niemand hebt ab, es ist noch ein langer Weg», so Burgmeier.

Möchte der FC Vaduz dann überhaupt aufsteigen? «Klar haben wir Ambitionen. Schon vor der Saison haben wir es uns als Ziel gesetzt, uns als Spitzenteam in dieser Liga zu etablieren. Wir wollen das Bestmögliche herausholen.»

Ein potenzieller Aufstieg wäre für Vaduz «eine grosse Herausforderung», erklärt Burgmeier: «Von den wirtschaftlichen Möglichkeiten sind wir von den anderen kleineren Klubs der Super League weit weg. Doch momentan ist es kein grosses Thema bei uns, der Weg ist noch weit. Aufgrund der Erfahrungen des letzten Aufstiegs im Jahr 2020 in die Super League sind wir auf verschiedene Szenarien vorbereitet.» 

Yverdon

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte? Yverdon Sport lauert geduldig im Hintergrund. Sechs Punkte fehlen den Waadtländern zur Tabellenspitze. Neben dem Platz zieht weiter der US-amerikanische Investor und Präsident Jamie Welch (58) die Fäden. Der Geschäftsmann blieb dem Klub trotz des Abstiegs aus der Super League im Frühling treu und hat klare Ziele: Er will mit Yverdon unbedingt zurück ins Oberhaus.

Und der Präsident zeigte sich zuletzt kritisch: «Ich will es ganz deutlich sagen: Die letzten Wochen haben mich enttäuscht. Wir haben nur fünf von zwölf möglichen Punkten geholt, und das ist nicht genug», erklärt Welch gegenüber Blick. Er setzt den ganzen Klub klar unter Druck: «Ich nehme jeden in die Pflicht. Und ich meine wirklich jeden. Wenn sich die Dinge nicht ändern, werde ich in den kommenden Wochen alle notwendigen Entscheidungen treffen, um sicherzustellen, dass Yverdon im Sommer 2026 in der Super League spielen kann.» Auch eine klare Ansage an Trainer Adrian Ursea (58).

Eine klare Ansage von dem Mann, dank dem Yverdon in der Winterpause deutlich mehr finanzielle Mittel hat als die anderen beiden Aufstiegskonkurrenten. Ob der Ami also zur grossen Transfer-Offensive bläst? Zuzutrauen wäre es ihm jedenfalls.

Challenge League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
14
18
33
2
14
11
33
3
14
13
27
4
13
5
21
5
13
3
19
6
14
-2
17
7
14
-6
13
8
14
-7
12
9
14
-15
11
10
14
-20
7
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