Denn die Angst der FIA vor einem Regen-Unfall wird die Formel 1 nach der umstrittenen Start-Zeremonie in Spa leider noch Jahre begleiten. 80 Minuten lang wurde am letzten Sonntag der GP-Beginn hinausgezögert und dann folgten noch vier langsame Runden hinter dem Safety-Car.
Fans verdienen Spannung
Und nach dem fliegenden Start mussten die Fahrer schon die nassen Flecken in den Ardennen suchen. Früher schickte man die Formel-1-Meute bei fast allen Wetterbedingungen auf die Strecke. Die Fans kamen so in den Genuss von unberechenbaren, spannenden und natürlich auch gefährlichen Rennen.
Warum jetzt diese Furcht? Die breiteren Boliden und grösseren Reifen sollen mit den Unterboden-Monstern mehr Gischt herausspritzen und dadurch die Sicht für den Hintermann praktisch unmöglich machen. Hoffentlich kommt nicht noch ein Veranstalter auf die Idee, eine überdachte Rennstrecke zu bauen.
Verstappen: «Falscher Entscheid»
Die Wetterprognosen sind in Zukunft also nur noch Nebensache. Auch wenn hier in Ungarn nach einem sonnigen Freitag fürs Wochenende die Chancen auf eine nasse Piste bei immerhin 50 Prozent liegen.
Max Verstappen, der in Budapest seinen 200. GP für Red Bull fährt (65 Siege): «In Spa hat man leider die falsche Entscheidung getroffen. Man kann zur Not ja auch mal vom Gas gehen.» Richtig! Der Holländer gehört zur Generation von Rodriguez, Schumi, Stuck, Ickx, Cheever oder Senna, die im Regen eine besondere Klasse waren. GP-Senior Fernando Alonso (44) ist anderer Ansicht als Verstappen, den der Spanier zu den besten Fahrern aller Zeiten zählt.
Ecclestone beim Jubiläum dabei
Budapest hat die Formel 1 zum 40-jährigen Jubiläum mit dem grössten Fahrerlager und einem modernen Boxengebäude empfangen. 1986 beim Start waren die Russen in Budapest noch stationiert und Tausende von DDR-Bürgern kamen zur Premiere vor über 200'000 Fans am Rennsonntag.
Zur 40-Jahr-Feier wird auch der Mann auftauchen, der damals diesen Formel-1-Coup hinter dem Eisernen Vorhang organisiert hatte: Bernie Ecclestone (wird im Oktober 95). Der Brite ist längst Ehrenbürger von Budapest.
Piastris 1. Sieg nach Stallorder
Das erste Training auf dem 4,381 km langen und engen Mickey-Mouse-Kurs wird am Freitag ab 13.30 Uhr also trocken sein. Dabei setzen noch einige Teams ihre letzten Upgrades für 2025 ein. Dann ist Entwicklungsstopp.
Der bei Ferrari um seine Form ringende Lewis Hamilton kommt gleich mit acht Siegen nach Ungarn. Vor einem Jahr wurde er auf Mercedes in Budapest noch Dritter hinter dem McLaren-Duo Piastri und Norris. Drei Runden vor dem Ziel gehorchte der führende Brite der Stallorder und liess den Australier gewinnen. Es war der erste von bisher acht GP-Siegen des aktuellen WM-Leaders.