Es ist das grosse Thema in Barcelona. Bereits am Donnerstag mussten alle zehn Teams zum Frontflügel-Test bei der FIA hinter geschlossenen Türen. Noch ist kein Ergebnis bekannt.
Kurz: Der Flügel darf sich bei einer Last von 100 Kilogramm einseitig nur noch um 15 statt 20 Millimeter verbiegen. Wird der Flügel beidseitig belastet, beträgt die maximal zulässige Verbiegung 10 statt 15 Millimeter.
Red Bull, das die Flexibilität des Heck- und Frontflügels bei McLaren Mercedes seit Wochen anzweifelt, hofft, dass Lando Norris und Oscar Piastri jetzt eingebremst werden. Auch Ferrari hat da seine Zweifel, stellt aber sofort klar, dass man in Maranello den konservativsten Weg beim Frontflügel gegangen ist.
Hülk 0,3 schneller als Bortoleto
Bei Sauber ist das grosse Update vor dem kurzen Abstecher nach Übersee (Montreal, 15. Juni) hier in Barcelona am C45: neuer Frontflügel, Unterboden, Seitenkästen und ein grosses Technik-Paket. Am Freitag durfte Nico Hülkenberg das «neue» Auto zum Vergleich mit dem alten Boliden fahren. Am Samstag sind dann bei beiden Piloten alle Entwicklungsstufen drauf.
Zeigt dies endlich Wirkung? Gabriel Bortoleto, wie Fernando Alonso und Franco Colapinto 2025 noch punktelos: «Wenn die Zahlen aus dem Windkanal stimmen, dann haben wir mehr Abtrieb, und das Auto wird berechenbarer. Bis jetzt konnten wir gar nie den vollen Abtrieb nutzen!» Nun, Hülk war als 14. nur 0,3 Sekunden schneller als Bortoleto (16.).
Rookies blieben ohne Schrott
Wird nun alles besser? Kann man endlich die rote Laterne an Alpine abtreten? Das erste Training gab noch keinen Aufschluss …
Bei Williams durfte der Franzose Victor Martins den Thai Alex Albon für 60 Minuten ersetzen. Bei Haas sass der Japaner Ray Hirakawa für Esteban Ocon im Auto. Beide schlugen sich tapfer, ohne Schrott abzuliefern. Doch beide landeten ohne Exploit weit hinten.
Drei Teams in der Krise
Neben Sauber und Alpine kommt auch Aston Martin 2024 kaum vom Fleck. Schnellster von diesen sechs geprügelten Fahrern war einmal mehr Pierre Gasly in Alpine – Zehnter.
Dann Stroll (12.), Alonso (13.), Hülkenberg (14.), Bortoleto (16.) und Schlusslicht Colapinto. Der einst hochgelobte Argentinier kommt langsam unter Hochdruck. Allerdings muss auch er noch bis zum dritten Training am Samstag (im Gegensatz zu Gasly) die alten Teile fahren.
Norris dirigiert das Feld
Vorn riss Monaco-Sieger Norris als Erster und einziger die 74-Sekunden-Grenze nieder – 1:13,718. Auch die Pole-Position vor einem Jahr hatte sich der Brite mit 1:11,383 gesichert.
Hinter Norris auch hier bei 31 Grad die üblich Verdächtigen wie Verstappen, Hamilton, Leclerc und WM-Leader Piastri.
Wieder grosser Auftritt von Racing Bulls-Honda mit Liam Lawson (6.) und Isack Hadjar (8.). Dazwischen der erstaunliche Oliver Bearman im Haas-Ferrari. Sie sind einfach die drei bis vier Zehntel schneller, die Sauber seit dem Saisonstart fehlen.