Darum gehts
- Schweizer Trainer duellieren sich im WM-Viertelfinal, Schweiz gewinnt 6:0
- Fischer stolz auf Teamgeist, Bader lobt Schweizer Dominanz
- Schweiz zum zweiten Mal in Folge im WM-Halbfinal
Es war ein einmaliges Ereignis. Zwei Schweizer Trainer, die sich in einem WM-Viertelfinal duellieren. Der Zuger Patrick Fischer (49), der die Schweiz schon zu zwei Silbermedaillen geführt hat. Gegen den Winterthurer Roger Bader (60), der Österreich in den letzten Jahren Beine gemacht hat und erstmals seit 31 Jahren in die Viertelfinals geführt hat.
Doch in diesem hat Bader nichts zu lachen. Es kassiert mit seinem Team eine 0:6-Klatsche, nach 15 Minuten steht es bereits 0:3, als Österreichs Teamchef mit einem Time-Out die Notbremse zieht. Auf dieses angesprochen, zeigt Bader, dass er den Humor nicht verloren hat: «Es ging darum, welche Pizza wir nach dem Spiel bestellen. Nein, im Ernst: Wir wollten die Spieler besinnen.»
Fischer stolz, Bader schonungslos
Fischer konnte dagegen seine Coaching-Aktivitäten fast darauf beschränken, die Schlüsselspieler in der Schlussphase des Spiels etwas zu schonen und der zweiten Garde mehr Auslauf zu geben. Dass die Nati nun zum zweiten Mal in Folge in den WM-Halbfinals steht und ein neues Level erreicht hat, macht den Nati-Trainer enorm stolz, wie er betont: «Wir haben einen unglaublichen Spirit, alle arbeiten füreinander. Hier dabei sein zu können, freut mich am meisten.»
Bader bilanziert derweil schonungslos: «Das Resultat ist in dieser Höhe gerecht. Die Schweizer waren viel stärker als wir, sie haben uns nicht nur mit ihren individuellen Fähigkeiten und ihrem Speed komplett dominiert, sondern auch physisch. Zum Glück haben sie im dritten Drittel etwas nachgelassen, so dass wir die Partie anständig beenden konnten.» Man könne in allen Spielen etwas lernen, aber in solchen besonders: «In K.o.-Spielen legen solche Topteams nochmals einen Zacken zu.»
Bader wünscht der Nati Gold
Nach dem Spiel können Fischer und Bader, die sich gut kennen und sehr schätzen, kurz miteinander sprechen. Sie beglückwünschen sich gegenseitig. «Ich habe Roger zum tollen Turnier mit Österreich gratuliert», sagt Fischer. Bader gab die Blumen natürlich zurück und verrät gegenüber Blick: «Ich habe Patrick gesagt, dass ich hoffe, dass die Schweiz jetzt Weltmeister wird. Ich bin immer für die Schweiz – ausser sie spielt gegen uns.»