Servette-Trainer darf trotz Derby-Blamage weitermachen
«Das schlechteste Spiel unserer Karriere»

Servette-Trainer Yorick Treille übersteht das 0:11-Debakel gegen Lausanne, steht auch beim nächsten Derby am Donnerstag gegen Fribourg an der Bande. Einfach so abhaken kann diese Schmach trotzdem keiner.
Publiziert: 16:46 Uhr
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Aktualisiert: 16:50 Uhr
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Die totale Enttäuschung: Servette-Stürmer Matthew Verboon nach dem Spiel.
Foto: Estelle Vagne/freshfocus

Darum gehts

  • Servette-Spieler trainieren nach 0:11-Niederlage gegen Lausanne für nächstes Derby
  • Trainer Yorick Treille bleibt trotz Blamage vorerst im Amt
  • Servette liegt mit sieben Punkten im Mittelfeld der Tabelle
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

13 Stunden nachdem die Spieler von Servette nach der 0:11-Blamage in Lausanne vom Eis schlichen, stehen sie wieder auf dem Eis. Das Training und die Vorbereitung des nächsten Derbys am Donnerstag daheim gegen Fribourg steht an. Alles ist im Les Vernets eigentlich wie immer. Auch der Übungsleiter ist mit Trainer Yorick Treille (45) noch immer der gleiche. Der vorläufige Rettungsanker für ihn dürfte die aktuelle Tabellenlage sein. Trotz des 0:11 vom Dienstag hat Servette sieben Punkte auf dem Konto und liegt in der Tabelle nicht am Schwanz, sondern im Mittelfeld.

Aber natürlich geht man nach einer solchen Schmach nicht einfach zur Tagesordnung über. «Ich habe nicht viel geschlafen», gesteht Sportchef Marc Gautschi (42). «Es muss gegen Fribourg sofort eine Reaktion her», fordert er ultimativ. Diese «Demütigung», wie es Gautschi nennt, hat ihn überrascht, weil er dachte, dass die Mannschaft auf einem guten Weg sei.

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Herumgerannt wie Flamingos

Unmittelbar nach der historischen Derby-Niederlage zeigten sich die Protagonisten von Servette am Dienstag geschockt. «Es war das schlechteste Spiel unserer Karriere – für die gesamte Mannschaft. Ein Spiel zu bestreiten, bei dem man 0:11 verliert, ist wirklich beschämend. Es ist absolut inakzeptabel, uns so zu präsentieren. Ich weiss nicht wirklich, was ich sagen soll, ausser dass wir widerlich waren», erklärte Captain Noah Rod (29) konsterniert. Es habe zahlreiche Tore gegeben, die man hätte verhindern können, «wenn wir nicht wie Flamingos herumgerannt wären».

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Eine Spur von Ratlosigkeit, aber auch Kampfgeist war bei Trainer Treille zu spüren, als er zu Protokoll gab: «Ich habe nicht sofort eine Lösung, aber wir werden alle die Ärmel hochkrempeln und in den Spiegel schauen.» Der Franzose verspricht: «Es ist das letzte Mal, dass wir ein solches Ergebnis auf der Anzeigetafel sehen – und erst recht in einem Derby.»

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Peltonen im Genick, Hallam vor der Stirn

Die Frage stellt sich aber auch, wie oft Treille die Anzeigetafel bei einem Spiel von Servette noch sehen wird. Noch wird er von Gautschi gestützt. Die Bilanz des Trainers ist aber vernichtend: Letzte Saison übernahm er an Weihnachten für den geschassten Meistertrainer und Champions-League-Triumphator Jan Cadieux (45), verpasste aber mit der stolzen Equipe die Play-Ins. Anschliessend stieg Treille in seinem Nebenjob als französischer Nationaltrainer an der WM ab. Und nun, in der neuen Spielzeit diese unfassbare 0:11-Schmach nach einer Woche.

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Ungemütlich ist für ihn auch, dass er mit Ville Peltonen (52) über einen Assistenztrainer verfügt, der als ehemaliger Headcoach von Lausanne und IFK Helsinki für diesen Job eigentlich überqualifiziert ist. Kein Schelm, wer denkt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis Peltonen das Zepter übernimmt. Und nächste Saison soll hartnäckigen Gerüchten zufolge dann ja ohnehin der schwedische Nationaltrainer Sam Hallam (46) kommen. Genf bleibt ein Brandherd – und das zweite Derby innert 48 Stunden gegen Fribourg hat eine enorme Bedeutung.

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