Über den SCB-Trainerwechsel
Gesucht: Chef im Haus

Trainer-Entlassung nach einem Sieg gegen Zürich: In Bern kehrt das Spektakel zurück, zumindest temporär. Nun braucht der SCB einen robusten Typ, findet Dino Kessler, Leiter Eishockey Blick-Sport.
Publiziert: 06.11.2022 um 09:43 Uhr
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Dino Kessler: Lundskog war zur falschen Zeit am falschen Ort.
Foto: Thomas Meier

Das ist eine Rückkehr in längst vergessen geglaubte Zeiten: Der Trainer wird direkt nach dem Spiel gefeuert. Spektakulär. Und das nach einem Sieg gegen Titelfavorit Zürich. Das hat was Verwegenes. Ist aber gleichzeitig auch die Erklärung dafür, dass es kein Schuss aus der Hüfte war: Wenn ein Erfolg gegen die ZSC Lions keine Rolle mehr spielt, müssen die Würfel schon vorher gefallen sein. Dabei ist der SCB ja gar nicht so schwach gestartet, Top-6 wollte man, Top-6 hat man.

Die letzten Sekunden von SCB-Coach Lundskog
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Nach dem Spiel entlassen:Die letzten Sekunden von SCB-Coach Lundskog

Aber eben. Es wird gemurmelt, dass Johan Lundskog nicht alles im Griff hatte, vor allem nicht Chris DiDomenico, der sich gerne ein paar Freiheiten rausnimmt. Ein paar Dinge kann die Mannschaft schon intern regeln, aber Endloskonferenzen in der Garderobe sind auf Dauer keine Alternative zu der Autorität eines Trainers, beim SCB ist der Code-Red-Modus ja schon fast Gewohnheit. Lundskog war als Cheftrainer-Grünschnabel vielleicht zur falschen Zeit am falschen Ort.

Vielleicht braucht der SCB in dieser Phase seiner Geschichte eher den etwas rustikalen Typ, den man hinter der Spielerbank sofort als Chef im Haus erkennt. Der SCB kann aufgrund seiner wirtschaftlichen Ausrichtung das Konzept der Unterhaltung nicht vollkommen ausser Acht lassen, und für die Bespassung des Publikums ist nicht allein das Resultatbulletin zuständig. Dafür braucht es keine Zirkusartisten, die auf den Rängen mit bunten Stangen jonglieren oder Räder schlagen – aber einen Trainer, der zwischendurch mal auf den Putz haut.

«Dieser Entscheid hat sich entwickelt»
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National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
22
34
55
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
22
-2
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
23
18
40
4
EV Zug
EV Zug
21
6
37
5
ZSC Lions
ZSC Lions
22
17
37
6
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
22
-9
36
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
11
35
8
HC Lugano
HC Lugano
21
12
34
9
EHC Biel
EHC Biel
21
0
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
21
-5
27
11
EHC Kloten
EHC Kloten
22
-12
27
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
22
-23
25
13
SC Bern
SC Bern
21
-14
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
21
-33
11
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