Es ist eine trostlose Angelegenheit, die Partie zwischen Langnau und Rapperswil am Dienstagabend. Nur 1000 Fans dürfen aufgrund der kantonalen Verordnung noch ins Stadion. Sie sehen eine 0:1-Niederlage ihres Teams, bereits die vierte im fünften Spiel. In der Tabelle sind die Tigers Letzte.
Doch die sportliche Schieflage ist in dieser aussergewöhnlichen Zeit höchstens Nebensache. Selbst im Emmental, wo Eishockey mehr als nur Sport ist. Denn die Verfügung des Kantons, Grossveranstaltungen mit über 1000 Personen bis auf weiteres zu verbieten, greift die Existenzgrundlage des Vereins frontal an. Wie lange das Geld so noch reicht? Niemand weiss es.
Diese Angst umtreibt seit Sonntag nicht nur die Vereinsleitung, sondern auch die Spieler. Wie sehr, zeigt das Beispiel von Julian Schmutz. Der Stürmer gibt im Anschluss an die Niederlage gegen die Lakers ein Interview beim lokalen Radiosender. Schmutz wird gefragt, ob die Ereignisse der letzten Tage die Vorbereitung auf das Spiel beeinflusst habe. «Nein, das hatte keinen Einfluss. Aber auch wir haben Angst, wissen nicht, was noch auf uns zukommt», so der 26-Jährige.
«Ich habe eine Familie und diese Situation belastet mich sehr»
Dann sagt der zweifache Familienvater: «Die 60 Minuten auf dem Eis sind die einzigen am Tag, wo alles normal ist. Ich habe auch eine Familie und diese Situation belastet mich sehr.» Danach wird Schmutz zu einem weiteren Interview gebeten, doch dazu ist er nicht mehr in der Lage. Mit Tränen in den Augen verschwindet er in der Garderobe.
Auch Goalie Ivars Punnenovs, der nach langer Verletzungspause sein Comeback gibt, macht sich Gedanken. «Es hat alle aufgeregt, dass der Kanton Bern mit verhältnismässig wenigen Ansteckungen diesen Schritt gemacht hat. Das ist total schade für die Zuschauer, selbst meine Familie konnte nicht am Spiel dabei sein», so der Lette, der seinen Vertrag in Langnau gerade bis 2022 verlängert hat. Doch auch er weiss: «Wir Spieler können das nicht beeinflussen. Unser Job ist es, zu spielen. Damit müssen wir jetzt halt leben.»
Und das werden sie wohl noch eine Weile tun müssen. Auch wenn sich die Berner Klubs zusammentun und gemeinsam nach Lösungen suchen
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 10 | 10 | 22 | |
2 | Lausanne HC | 11 | 10 | 21 | |
3 | SC Bern | 11 | 9 | 19 | |
4 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 11 | 3 | 19 | |
5 | HC Ambri-Piotta | 11 | 0 | 19 | |
6 | HC Davos | 11 | 1 | 17 | |
7 | EHC Kloten | 12 | -3 | 17 | |
8 | HC Lugano | 9 | 5 | 16 | |
9 | EHC Biel | 11 | 0 | 16 | |
10 | SCL Tigers | 10 | 5 | 14 | |
11 | Genève-Servette HC | 8 | 1 | 12 | |
12 | EV Zug | 10 | -3 | 12 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 11 | -14 | 11 | |
14 | HC Ajoie | 10 | -24 | 4 |