Verband gibt klein bei
Nati-Termine im November abgesagt!

Manchmal ist Widerstand zwecklos. Nachdem sich die Klubs gegen Nati-Zusammenzüge ausgesprochen hatten, hat der Verband nun doch alle November-Termine gestrichen. Auch den Deutschland-Cup.
Publiziert: 21.10.2020 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2020 um 16:21 Uhr
Deutschland-Cup 2019: Claude-Curdin Paschoud, Goalie Melvin Nyffeler und Fabian Heldner wehren sich gegen die Russen.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
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Stephan Roth

«Swiss Ice Hockey hat beschlossen, die geplanten Nationalmannschafts-Termine im November auf allen Stufen abzusagen», schreibt der Verband in einer Medienmitteilung. «Der Verzicht auf die Zusammenzüge erfolgt unter Berücksichtigung der zuletzt rasanten Zunahme der Covid-Fälle in der Schweiz und im Sinne der Verantwortung gegenüber der Gesundheit aller Spielerinnen, Spieler und Staff-Mitglieder.»

Bereits letzte Woche hatten sich die Geschäftsführer aller zwölf NL-Klubs gegen die Nati-Termine ausgesprochen. Das Risiko sei zu gross, man wolle sich auf die Spiele der Meisterschaft konzentrieren. Nati-Chef Lars Weibel hielt zunächst noch dagegen, musste dann aber nach einer Sitzung des Nati-Komitees über die Bücher. Derweil sagten Russland und die Slowakei ihre Teilnahme am Deutschland-Cup in Krefeld bereits ab.

«Gesundheit steht an oberster Stelle»

Widerstand war zwecklos. Es gab nur eine Möglichkeit: Streichen der Termine. «Die Verantwortlichen trafen den Entscheid nach sorgfältiger Prüfung der aktuellen Gegebenheiten, Abklärungen mit anderen europäischen Verbänden und nach Rücksprache mit wichtigen Partnern», schreibt der Verband nun.

Und Weibel wird mit den Worten zitiert: «Die Gesundheit aller Beteiligten – Spielerinnen und Spielern, Coaches, Staff, Helfern und Funktionären – steht für uns an oberster Stelle. In der momentanen Situation und nach den jüngsten Entwicklungen rund um Covid-19 können wir es nicht verantworten, Spielerinnen und Spieler aus allen Regionen des Landes zusammenzuziehen und internationale Turniere zu bestreiten.»

Dezember-Termine noch auf dem Kalender

Die Ausgangslage und Herausforderungen, vor die die Nationalmannschaften rund um die Zusammenzüge gestellt worden wären, seien in den letzten Tagen intensiv diskutiert worden. «Der Entscheid zur Absage fiel nach sorgfältiger Abklärung und Rücksprache mit allen wichtigen Partnern», so der SIHF.

Folgende Nationalmannschafts-Zusammenzüge im November sind damit abgesagt:

- Herren A-Nationalmannschaft: Deutschland Cup in Krefeld
- Frauen A-Nationalmannschaft: 4-Länderturnier in Füssen
- Herren U20-Nationalmannschaft: Länderspiele gegen Deutschland
- Herren U18-Nationalmannschaft: Länderspiele gegen Deutschland
- Frauen U18-Nationalmannschaft: 3-Länderturnier in Österreich
- Herren U17-Nationalmannschaft: Länderspiele gegen Deutschland
- Herren U16-Nationalmannschaft: Länderspiele gegen Deutschland
- Frauen U16-Nationalmannschaft: Länderspiele gegen Österreich in Österreich

«Natürlich schmerzt uns die Absage aus sportlicher Sicht», so Weibel. Doch unter den gegebenen Umständen sei dies der einzig richtige Entscheid. «Wir nehmen die aktuelle Situation in unserem Land sehr ernst, wollen unsere Verantwortung wahrnehmen und unseren Beitrag leisten.»

Die kommenden Nationalmannschafts-Termine von Mitte Dezember, mit dem Heimturnier in Visp als Kernstück, sind nach wie vor geplant, man will die Entwicklung weiterhin genau beobachten, heisst es beim Verband. Ab Weihnachten ist die U20-WM in einer Blase in Edmonton geplant.

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