Als Cody Eakin einst in der Schule für seine roten Haare gehänselt wurde, dachte er nicht im Traum daran, dass er eines Tages wegen seiner Frisur im Rampenlicht stehen wird. Doch seit fünf Jahren tut er das: Mit einem Mullet, hierzulande besser bekannt als «Vokuhila». Also vorne sind seine Haare kurz geschnitten, hinten lässt sie der Stürmerstar der SCL Tigers lang.
Den Haarschnitt liess er sich 2018 bei den Vegas Golden Knights in den Playoffs verpassen. «Wir liessen den Frisör in die Garderobe kommen, einigen Mitspielern und mir schnitt er einen Mullet», erzählt Eakin. Das Team schaffte es bis in den Stanley-Cup-Final. Ein Glücksbringer also. «Aber nur ich und Jon Merrill (bei Minnesota, die Red.) tragen ihn noch immer.» Alle paar Wochen lässt sich der Kanadier seine Frisur trimmen, wie diese Woche vor dem wichtigen Spiel gegen Lausanne (live auf Blick TV ab 19.25 Uhr).
Über die Vorzüge des Mullets sagt er: «Mittlerweile habe ich Routine im Stylen. Es dauert nur ein paar Minuten. Ich mag es einfach, wenn die Haare hinten raushängen.» Auch auf dem Eis unter dem Helm. Manchmal, so sagt er, wurde er auch schon von Gegenspielern geneckt. Allerdings nicht wegen der Frisur, sondern eher aufgrund der Haarfarbe. Denn dank der Frisur wurde er 2022 in einer Spielerumfrage zum NHL-Spieler mit dem besten Haarschnitt gewählt. Wohl wegen seines Auftrittes beim «Heritage Outdoor Game» mit Buffalo im März 2022. «Da durfte ich ohne Helm und mit Sonnenbrille einlaufen.»
Mullet-Championships in den USA
Ob er spätestens dann zu einem neuen Trend inspiriert hat? «Vielleicht», schmunzelt er, «an einem der folgenden Tage besuchte ein etwa siebenjähriger Junge unser Training und er hatte genau die gleiche Frisur wie ich, sogar in rot.» Die USA hat der Mullet-Boom schon seit der Corona-Pandemie erfasst. Seit 2020 werden sogar landesweite «Mullet Championships» ausgetragen. «Manchmal schaue ich mir im Netz Fotos an, da gibts Bilder von Kids mit unglaublichen Mullets.» Vielleicht löst der Tigers-Stürmer ja auch im Emmental einen Boom aus.
Eakin und seiner Familie gefällt es in Langnau bestens. Und auch mit dem Hockey hat sich der Ex-NHL-Spieler (Buffalo, Winnipeg, Vegas, Dallas, Washington) neu angefreundet, nachdem seine Eiszeit und Rolle in der NHL nur noch geschrumpft war. Das grössere Eisfeld an sich sei übrigens nicht die Herausforderung bei der Angewöhnung gewesen. «Aussenrum gibts einfach mehr Platz und Freiheiten. Aber dort werden ja keine Tore geschossen.» Sondern vielmehr ist der 31-Jährige von den komplett unterschiedlichen Spielsystemen der Gegner überrascht. «Und von der Struktur und Disziplin.» Diese brauche es auch in den für die Tigers wichtigen Duellen gegen Lausanne vom Wochenende.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 10 | 10 | 22 | |
2 | Lausanne HC | 11 | 10 | 21 | |
3 | SC Bern | 11 | 9 | 19 | |
4 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 11 | 3 | 19 | |
5 | HC Ambri-Piotta | 11 | 0 | 19 | |
6 | HC Davos | 11 | 1 | 17 | |
7 | EHC Kloten | 12 | -3 | 17 | |
8 | HC Lugano | 9 | 5 | 16 | |
9 | EHC Biel | 11 | 0 | 16 | |
10 | SCL Tigers | 10 | 5 | 14 | |
11 | Genève-Servette HC | 8 | 1 | 12 | |
12 | EV Zug | 10 | -3 | 12 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 11 | -14 | 11 | |
14 | HC Ajoie | 10 | -24 | 4 |