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Starker erster Eindruck
Fünf neue Ausländer machen schon richtig Laune

Man bekommt nie eine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen. In Kloten, Zug, Rapperswil-Jona, Bern und Biel scheinen sich das die neuen Ausländer zu Herzen genommen zu haben.
Publiziert: 25.09.2024 um 17:46 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2024 um 09:17 Uhr
Kloten-Verteidiger Sami Niku jubelt, nachdem er Sandro Aeschlimann bezwungen und das Penaltyschiessen gegen Davos entschieden hat.
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

38 neue Ausländer wurden verpflichtet. Und bei allen Referenzen und Vorschusslorbeeren weiss man nie, wer einschlägt. Für eine Bewertung wäre es noch zu früh. Doch einige der Neuen haben keine Angewöhnungszeit gebraucht und machen den Fans schon richtig Freude.

Sami Niku (27)

Kloten hat in allen vier Spielen gepunktet und schon acht Zähler auf dem Konto. Grossen Anteil daran hat das neue finnische Schwungrad mit den schulterlangen, blonden Haaren. Gegen Davos und Bern machte Niku mit dem entscheidenden Treffer den Unterschied im Penaltyschiessen. In Ambri rettete er mit dem späten Ausgleich einen Punkt. Und am Dienstag beim Sieg gegen Vize-Meister Lausanne bereitete er das 3:1 von Aaltonen vor.

Obwohl der Ex-NHL-Verteidiger (67 Spiele für Winnipeg) vor allem für seine Qualitäten im Offensivspiel – letzte Saison buchte er für Jyväskylä und Ilves Tampere 43 Punkte in 49 Spielen – bekannt ist, erledigt er auch in der Defensive seinen Job.

Daniel Vozenilek (28)

1,90 m gross, 97 kg schwer, verwegenes Aussehen, finsterer Blick. Wer den Tschechen sieht, denkt sich: Dem möchte ich lieber nicht im Dunkeln begegnen. Auch auf dem Eis hat man den Weltmeister lieber im eigenen Team. Dem EVZ bringt er das, was in den Playoffs vermisst wurde: Zug aufs Tor, Durchschlagskraft, Power, wobei er in Tschechien noch rabiater und wilder zur Sache ging.

In drei Spielen hat sich Vozenilek bereits zwei Tore und Vorlagen gutschreiben lassen. Dabei war er in seiner Heimat erst 2023 zum Skorer auf höchster Ebene gereift, als er in den Playoffs 16 Punkte für Trinec buchte und zum MVP gewählt wurde. Mit 49 Punkten in 51 Spielen bestätigte er letzte Saison seinen Wert für die Offensive.

Malte Strömwall (30)

Obwohl der unzufriedene Captain Roman Cervenka die Flucht (zu Pardubice) ergriff, stehen die SCRJ Lakers ungeschlagen an der Tabellenspitze. Einer, der versucht, den tschechischen Weltmeister, der von der IIHF als «Player of the Year» ausgezeichnet wurde, vergessen zu machen, ist Strömwall. 

Der agile und kreative Schwede, der von Frölunda kam, war in seiner ganzen Karriere ein produktiver Stürmer. In der Saison 2018/19 in Finnland wurde er bei KooKoo Liga-Topskorer und -Torschützenkönig. So dürfte der Angreifer, dessen Vater Johan 1990 WM-Silber gewann, erleichtert sein, dass ihm gegen Ajoie die zwei Tore gelangen, nachdem er davor als Vorbereiter geglänzt hatte.

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1:55
SCRJ Lakers – HC Ajoie 6:2:Rappi dreht Ajoie durch Fleischwolf und stürmt zur Spitze

Anton Lindholm (29)

Der Schwede ist ein Fall für die Freunde der humorlosen Defensivarbeit mit herzhaftem Körperspiel. Nach Nemeth hat der SCB nun einen zweiten Verteidiger, der nicht nur wie ein Wikinger aussieht, sondern auch wie einer spielt. Wobei der Mann mit blondem Haar und Bart im Gegensatz zu seinem Landsmann nicht wie ein Wandschrank gebaut ist, dafür aber beweglicher ist. 

Lindholm, der vier Jahre bei Colorado zwischen NHL (66 Spiele) und AHL gependelt war und zuletzt bei Leksand spielte, passt bestens ins Profil von Trainer Tapola, der seine Spieler nicht aufgrund von Skorerpunkten bewertet.

Lias Andersson (25)

Biel befindet sich im Umbruch. Damit dieser möglichst geschmeidig vorangeht, hat man den schwedischen Stürmer geholt. Andersson war 2017 im NHL-Draft als Nummer 7 von den New York Rangers gewählt worden und sorgte im Januar darauf für Schlagzeilen, weil er an der Junioren-WM seine Silbermedaille ins Publikum warf.

In der NHL konnte sich Andersson nicht etablieren. Letzte Saison spielte er in der AHL bei Laval, statt, wie erhofft, bei den Montréal Canadiens. Doch in Biel hat der Weltmeister von 2018 (die Gold-Medaille flog nicht), dessen Vater Niklas ebenfalls in der NHL stürmte, schon erste Kostproben seines grossen Talents gezeigt.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
10
10
22
2
Lausanne HC
Lausanne HC
11
10
21
3
SC Bern
SC Bern
11
9
19
4
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
11
3
19
5
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
11
0
19
6
HC Davos
HC Davos
11
1
17
7
EHC Kloten
EHC Kloten
12
-3
17
8
HC Lugano
HC Lugano
9
5
16
9
EHC Biel
EHC Biel
11
0
16
10
SCL Tigers
SCL Tigers
10
5
14
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
8
1
12
12
EV Zug
EV Zug
10
-3
12
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
11
-14
11
14
HC Ajoie
HC Ajoie
10
-24
4
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