Der HCD beisst sich in ein Spiel, in dem er von den Westschweizern wie schon im Duell davor unter Permanent-Druck gesetzt wird. Es scheint, als hätten die Lausanner ein Radar-Warnsystem eingebaut, das sie automatisch in die Lauf- und Passwege der Bündner leitet. Egal, wie sie ihre Angriffe aufziehen wollen – ein Gegner rückt sofort auf die Pelle.
In der Offensivzone haben die Davoser so schweres Spiel, aus den Zweikämpfen in den Ecken kommen sie kaum je mit dem Puck. Ihn zurückzuerobern, kostet sie enorme Anstrengung.
Ebenso das Erarbeiten von Chancen. Gefährliche Torschüsse bleiben Mangelware. Der 3:1-Führungstreffer entstand aus dem erst dritten (!) Schuss im Mitteldrittel. Dieser Zwei-Tore-Vorsprung ist völlig entgegen der Kräfteverhältnisse.
Aufregung nach dem vierten HCD-Treffer
Die Lausanner schalten und walten, schnappen selbst sattelfesten Spielern wie Dominik Egli blitzartig den Puck von der Schaufel weg, stürmen in die offenen Räume, tauchen alleine (Bozon, Raffl, Riat) vor HCD-Keeper Aeschlimann auf. Weil er den Überblick behält, hat sein Team die Chance, in der Serie auszugleichen. Beim ersten Gegentreffer sind seine Verteidiger Jung und Guebey bei ihren Gegenspielern nicht aufsässig genug.
Die Westschweizer dagegen haben die Hartnäckigkeit eingeimpft. Sie lassen dem Puckführenden jeweils kaum Zeit für smarte oder optimale Entscheide. So missglücken Doppelpässe oder sie werden auf dem falschen Fuss erwischt wie Guebey, als er vom spritzigen Riat ruckzuck überlaufen wird.
Die spielerische Stärke der Lausanner geht vergessen, als sie nach dem vierten Gegentreffer die Nerven verlieren. Sie zetteln Prügeleien an, Glauser packt Nordström, Bozon und Näkyvä geraten aneinander. Der wild gewordene LHC-Franzose überschreitet dabei eine Grenze: Er prügelt weiter auf den schon auf dem Eis liegenden HCD-Finnen ein. Näkyvä muss später zur Kontrolle ins Krankenhaus. Quasi mit der Schlusssirene streckt Lausannes Cody Almond auch noch den Davoser Verteidiger Davyd Barandun mit einem gemeingefährlichen Check gegen den Kopf nieder. Lausanne hat wieder das Banditen-Hockey ausgepackt.
Fans: 6547 (ausverkauft)
Tore: 10. Salomäki (Riat, Glauser) 0:1. 13. Frehner (Nordström) 1:1. 14. Stransky (Fora, Nussbaumer/PP) 2:1. 38. Ch. Egli (D. Egli) 3:1. 50. Ambühl (Fora/PP) 4:1. 54. Nussbaumer (Ambühl/PP2) 5:1. 57. Pilut (Riat/PP) 5:2.