Heikler Entscheid nach Hirnerschütterung
Liga verbietet Lakers-Lehmann getöntes Helmvisier

Marco Lehmann wollte nach der Hirnerschütterung mit einem dunkler getönten Spezial-Visier spielen. Doch die Verbandsmediziner gaben keine Erlaubnis.
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Zu Saisonbeginn war Marco Lehmann (r.) im Einsatz, doch der Lakers-Stürmer fiel nach fünf Spielen mit einer Hirnerschütterung aus.
Foto: Michela Locatelli/freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Nach fünf Saisonspielen fiel Marco Lehmann mit einer Hirnerschütterung aus. Vor seinem Comeback Anfang Dezember trainierte der Lakers-Stürmer mit einem getönten Visier am Helm. Doch gespielt hat er damit dann nicht. Der Grund? Die Liga bewilligte dem 24-Jährigen dieses Spezialvisier nicht.

«Das Concussion-Center der Schulthess-Klinik fragte mich, ob es mir beim hellen Scheinwerferlicht helfen würde und wenn ja, ich es versuchen soll», erzählt Lehmann, «deshalb liess ich extra ein dunkleres Visier herstellen.» Sobald man jedoch aus medizinischen Gründen etwas an der Ausrüstung verändert, muss bei der Medizinischen Kommission des Verbandes ein Gesuch eingereicht werden.

«Ein Zeichen, dass noch nicht auskuriert»

Deren Präsident Jean-Claude Küttel sagt: «Es gibt Spieler, die nach einer Hirnerschütterung länger brauchen, bis sie sie verarbeitet haben. Ist einer noch lichtscheu, reagiert also empfindlich auf die starken Lampen, die noch vom Eis reflektiert werden, ist das ein Zeichen, dass die Hirnerschütterung noch nicht auskuriert ist.»

Bei der heiklen Thematik sind die Verbandsärzte schon seit jeher vorsichtig. «Wir Ärzte können nicht das Hockey verändern, aber darum bemüht sein, dass die Spieler nach einer Hirnerschütterung nicht zu früh zurückkehren», so Küttel. «Weil wir die Spieler schützen wollen, auch vor ihrem Übereifer, werden Gesuche für getönte Visiere kaum bewilligt.» Der Mediziner weist nochmals ausdrücklich auf die Gefahr hin, wenn man zu früh wieder spielt. Ein so genannter «Second Impact» kann schlimme und noch langwierigere Folgen haben.

Im letzten Jahrzehnt nur eine Ausnahme

Im letzten Jahrzehnt gab es in der National League nur einen Spieler mit einem verdunkelten Visier: Peter Mueller (33, USA), der 2013 bis 2015 für Kloten stürmte. «Bei ihm war es ein Spezialfall», erklärt Küttel. Muellers Hirnerschütterung sei schon über ein Jahr her gewesen und er hatte bereits eine NHL-Saison mit diesem Visier gespielt. «Darum haben wir dem Gesuch stattgegeben.»

Sonst sei man generell sehr zurückhaltend, vor allem bei frisch zugezogenen Hirnerschütterungen, wie dies bei Laker Lehmann der Fall war. Der übrigens nach vier weiteren Partien erneut mit Symptomen ausgefallen ist – und am Freitag vielleicht sein erneutes Comeback gibt.

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National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
2:2
33
44
72
2
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
5:5
34
27
63
3
Lausanne HC
Lausanne HC
3:3
32
27
60
4
HC Lugano
HC Lugano
31
19
53
5
EV Zug
EV Zug
31
6
53
6
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
33
-6
53
7
ZSC Lions
ZSC Lions
32
18
52
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-8
52
9
SCL Tigers
SCL Tigers
32
-2
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
5:5
32
-27
38
11
EHC Biel
EHC Biel
32
-14
38
12
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-20
37
13
SC Bern
SC Bern
2:2
32
-11
37
14
HC Ajoie
HC Ajoie
3:3
33
-53
25
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