Dürfen Leuenberger und Crawford bleiben?
Von Frühlingsputz beim ZSC noch keine Spur

Während der Playoff-Final zwischen Servette und Biel läuft, wird beim gescheiterten ZSC so lange analysiert, bis die Fans vergessen haben, wie enttäuschend die Saison war.
Publiziert: 19.04.2023 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2023 um 13:02 Uhr
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Lions-CEO Peter Zahner findet im Zusammenhang mit …
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Zwei Wochen sind seit dem Halbfinal-Aus gegen Biel vergangen. Und obwohl es bei Fans und im Umfeld rumort, deutet nichts darauf hin, dass die enttäuschende Saison beim ZSC personelle Konsequenzen haben wird.

Die Lions, die letztmals 2018 Champions waren, widmen sich derzeit einer Disziplin, in der sie noch meisterlich sind: eine missglückte Saison so lange zu analysieren und auszusitzen, bis die Temperaturen steigen und keiner mehr an Hockey denkt.

Auf kritische Stimmen reagiert man zuweilen dünnhäutig. Vor dem letzten Spiel hatte Sportchef Sven Leuenberger (53) die Frage, ob Trainer Marc Crawford (62) nach seiner Sperre für seine Entgleisung gegenüber einem Schiedsrichter («Sch****lutscher») gehemmt sei, am TV zu Fäkalsprache gegriffen. Und CEO Peter Zahner (62) sagte, als er bei MySports zu einer Diskussionsrunde zugeschaltet wurde: «Als ich die Analysen gehört habe, dachte ich zuerst, wir seien abgestiegen.»

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«Eine der konstantesten Organisationen der Liga»

In der NZZ auf Kritik an Leuenberger angesprochen, sagt er, dass «man immer Angriffsfläche» biete, wenn man keinen Erfolg habe, fügte aber an: «Wir haben nicht die Playoffs verpasst, sondern sind im Halbfinal an einem sehr guten Gegner gescheitert. Ich glaube, sagen zu dürfen, dass wir in den vergangenen zehn Jahren eine der konstantesten Organisationen der Liga waren.» Und in der «SonntagsZeitung»: «Mir greift es zu kurz, eine Person zum Sündenbock zu machen.»

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Auf einen Frühlingsputz, wie ihn Blick angeregt hatte, dürfte man verzichten. «Im Nachgang an die Playoffs wurde alles gesagt. Da gibt es nichts mehr hinzuzufügen», sagt Zahner auf Blick-Nachhaken lediglich.

Dass man beim ZSC die Stärke der Bieler herausstreicht, ist fair, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nicht der Anspruch der Lions sein kann, eine Serie gegen die Seeländer sang- und klanglos in vier Spielen zu verlieren. Die Zürcher werden an Titeln gemessen.

Crawfords Trumpf ist die Nachwuchsförderung

Doch Trainer Crawford, der nach Weihnachten den Schweden Rikard Grönborg ersetzt hatte, aber weder die Klassierung (von 3 auf 4) noch die Leistungen (von 1,87 auf 1,45 Zähler pro Spiel) verbessern konnte, sitzt fest im Sattel. Der Kanadier hatte bei seinem Amtsantritt vorsorglich subtil darauf hingewiesen, dass er bereits 2019 mit dem allmächtigen Lions-Patron Walter Frey über eine Rückkehr gesprochen hatte.

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Crawford wird zugutegehalten, dass er wenig Zeit hatte, um das Team zu formen, und zurecht hoch angerechnet, dass er wieder eigenen Talenten eine Chance gibt. Drei Jahre lang hatte man zugeschaut, wie sich Grönborg um die Nachwuchsförderung foutierte. Zahner behauptete allerdings in der NZZ, man habe sich «mit dem Trainer die letzten zwei Jahre» deshalb «enorm aufgerieben».

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
8
20
23
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
8
12
18
3
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
8
-6
16
4
Lausanne HC
Lausanne HC
8
19
15
5
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
8
8
15
6
ZSC Lions
ZSC Lions
8
6
13
7
EV Zug
EV Zug
8
-2
13
8
EHC Kloten
EHC Kloten
8
-2
11
9
SCL Tigers
SCL Tigers
8
-8
9
10
SC Bern
SC Bern
7
-3
8
11
HC Lugano
HC Lugano
8
-9
8
12
EHC Biel
EHC Biel
7
-9
5
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
8
-10
5
14
HC Ajoie
HC Ajoie
8
-16
4
Playoffs
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