Darum gehts
- Zürich steckt in Krise, Trainer Marco Bayer steht im Fokus
- Interne Faktoren wie Glaubwürdigkeit und Autorität des Trainers sind entscheidend
- Verletzungen und Formkrisen bei Ausländern beeinflussen die Ergebnisse
Der Meister Zürich steckt in einer Krise. Nichts Aussergewöhnliches eigentlich, nur eine mehr oder weniger branchenübliche Baisse im Oktober. Aber doch eine Situation, die man bei diesem Klub seit längerer Zeit nicht mehr kennt. Branchenüblich ist es auch, sportliche Krisen an den Trainern festzumachen. Oder kommt im Fall von Marco Bayer übertriebene Härte ins Spiel? Ist man mit Bayer zu kritisch, weil er nicht gesucht und gefunden, sondern «nur» vom Farmteam in Küsnacht nach Zürich befördert wurde, nachdem Marc Crawford aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden ist? Wird genug berücksichtigt, dass die teilweise diskreten Leistungen der Ausländer und ein paar Verletzungen Einfluss auf die Ergebnisse haben? Oder anders gefragt: Hätte zum Beispiel ein frisch aus Kanada verpflichteter Trainer gerade mehr Kredit? Würde man Argumenten wie Verletzungen und Formkrisen bei Ausländern dann mehr Gewicht verleihen?
Kein Artenschutz, keine besondere Schärfe
Grundsätzlich greifen bei Schweizer Trainern in einer Krise die üblichen Mechanismen. Kein Artenschutz, aber auch keine besondere Schärfe aufgrund der Herkunft. Bayer steht in der Öffentlichkeit im Durchzug, weil die Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen.
Wie gut sein Standing intern ist, ist eine andere Frage. Auch dafür spielt das Resultatbulletin eine Rolle, allerdings verfügt die sportliche Leitung dabei über weiterführende sachdienliche Hinweise: Wie steht es um die Glaubwürdigkeit des Trainers, wie ist es um seine Autorität gegenüber der Mannschaft bestellt? Verfügt er über das Rüstzeug, Einfluss auf diese Mannschaft auszuüben – oder ist er doch nur ein Stellvertreter, der in der letzten Saison eine gut geschmierte Maschine ohne Ölverlust über die Ziellinie gebracht hat? Falls intern bereits ein Urteil gesprochen wurde, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Bayer mit seinem Latein am Ende ist. Übertriebene Härte? Nein. Das sind nur die Regeln des Spiels.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 19 | 37 | 52 | |
2 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | 11 | 39 | |
3 | Lausanne HC | 20 | 23 | 37 | |
4 | EV Zug | 19 | 7 | 34 | |
5 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | 12 | 33 | |
6 | Genève-Servette HC | 19 | -11 | 33 | |
7 | HC Lugano | 19 | 5 | 28 | |
7 | ZSC Lions | 19 | 5 | 28 | |
9 | SCL Tigers | 19 | -5 | 24 | |
10 | EHC Biel | 18 | -2 | 23 | |
11 | EHC Kloten | 20 | -15 | 21 | |
12 | SC Bern | 18 | -11 | 20 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 19 | -23 | 19 | |
14 | HC Ajoie | 19 | -33 | 8 |