Darum gehts
- ZSC-Trainer Bayer äussert sich nach Sieg gegen Kloten
- Emotionale Reaktion nach 1:5-Niederlage in Lugano, Appell an Stolz
- Wie es Bayer persönlich ergangen ist in dieser Woche
Ist dieser Derby-Sieg das Happy End nach einer heftigen Woche?
Wir sind happy mit den drei Punkten, die wir in Kloten geholt haben. Das ist absolut richtig.
Aber die Woche war sehr anspruchsvoll.
Es ist viel geschehen, aber ich habe trotzdem versucht, den Fokus auf die Mannschaft und meine Arbeit zu legen. Dementsprechend habe ich nicht viel von dem wahrgenommen, was in der Öffentlichkeit abgegangen ist. Mein Job ist es, mit diesen Jungs zu arbeiten, und dies habe ich getan.
Die Öffentlichkeit hat allerdings Sie wahrgenommen, als Sie nach der 1:5-Niederlage in Lugano das erste Mal in Ihrer Amtszeit als ZSC-Trainer beim Interview mit Mysports auf den Putz gehauen und an den Stolz appelliert haben. Weshalb hat man da plötzlich eine andere Seite von Ihnen kennengelernt?
Zwischendurch braucht es dies. Auch ich habe Emotionen, auch mir lupft es mal den Deckel. Dementsprechend habe ich in dieser Situation so reagiert.
Was ist in den Tagen nach dem Debakel in Lugano geschehen?
Wir haben versucht, zu analysieren. Wir haben versucht, Lösungen zu finden. Wir sind mit dem Team zusammengesessen, hatten wichtige Meetings miteinander. Wir haben vieles auf den Tisch gelegt, einerseits von Coaches-, aber auch von Spielerseite. Wir haben da eine Marschroute festgelegt, in welche Richtung wir gehen wollen und müssen. Uns war bewusst, dass wir da nur zusammen herauskommen, als Einheit mit den Spielern und der ganzen Organisation. Wir mussten damit beginnen, in den Spielen hart zu arbeiten. Das Spiel am Freitag gegen Fribourg (1:2 n.V.; die Red.) war ein erster Schritt, aber da sind wir noch nicht belohnt worden und teilweise hat man auch gespürt, dass uns die Selbstsicherheit etwas abhandengekommen ist. Gegen Kloten hatte ich dann das Gefühl, dass wir, je länger das Spiel dauerte, umso mehr Selbstvertrauen tanken konnten.
Was wolltet Ihr denn konkret anders machen?
Es geht um die Art und Weise des Spiels und dass wir mehr investieren müssen. Wir sind zwar noch Champions, aber wir sind die Gejagten und mussten aus dem Meistertraum erwachen. Die meisten Spieler haben jetzt begriffen, dass es nur über harte Arbeit geht. Gegen Kloten konnten wir das aufs Eis bringen.
Sie kennen die Mechanismen im Sport. Wie ist es Ihnen persönlich an diesem Wochenende ergangen? Waren Sie nervös?
Ich war nicht bedeutend nervöser als vor anderen Spielen auch. Mein Job ist es, die Mannschaft vorzubereiten und zu führen. Die Resultate haben nicht gestimmt, wir haben oft verloren. Aber ich muss als Leader vorangehen und versuche dies auf eine positive Weise zu tun. Dies war mein Weg diese Woche.
Aber Sie wussten auch, dass Sie Spiele gewinnen müssen. Sonst sind Sie bald weg.
Es gab Gründe, dass wir die Spiele verloren haben. In vielen Spielen hatte die Statistik für uns gesprochen, daher wussten wir auch, dass wir teilweise auf dem richtigen Weg sind, aber nicht konstant genug. Daher hoffe ich, dass wir jetzt nach diesem Sieg den nächsten Schritt machen können. Denn jetzt steht die Bestätigung an. Wenn wir so solidarisch agieren wie in Kloten, haben wir gute Chancen, auch die nächsten Spiele zu gewinnen.
Der Zürcher Marco Bayer (52) gehörte in jungen Jahren zu den grössten Schweizer Verteidigertalenten. Er war Junioren-Nationalspieler und wechselte bereits als 16-Jähriger von seinem Stammklub Dübendorf zu Davos. Via Chur und dem ZSC landete er 1994 bei Kloten, wo er zweimal Meister wurde. Weitere Stationen waren Zug, Ambri, Rappi und Langnau. 2009 beendete der ältere Bruder von Ex-Goalie Claudio Bayer seine Karriere. Insgesamt lief er auch 31 mal für die Nati auf und bestritt zwei WM-Turniere. Anschliessend stieg er ins Trainerbusiness ein. Als Assistent in Langnau und Rappi, bei den Junioren in Kloten und Bern. Dort wurde er als interimistischer Assistenztrainer 2016 an der Seite von Nothelfer Lars Leuenberger Meister. Später war er auch zwei Jahre Sportchef bei den SCL Tigers. In den letzten viereinhalb Jahren arbeitete Bayer primär mit jungen Spielern, als Headcoach der U20-Nati und zuletzt der GCK Lions. Am 30. Dezember trat der Dübendorfer als interne Lösung die Nachfolge des zurückgetretenen Marc Crawford als Cheftrainer der ZSC Lions an, gewann anschliessend mit seinem Team im Februar die Champions League und führte es in den Playoffs souverän zum Meistertitel. Doch in der neuen Saison geriet er wegen einer Niederlagenserie unter Beschuss. Bayer ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern.
Der Zürcher Marco Bayer (52) gehörte in jungen Jahren zu den grössten Schweizer Verteidigertalenten. Er war Junioren-Nationalspieler und wechselte bereits als 16-Jähriger von seinem Stammklub Dübendorf zu Davos. Via Chur und dem ZSC landete er 1994 bei Kloten, wo er zweimal Meister wurde. Weitere Stationen waren Zug, Ambri, Rappi und Langnau. 2009 beendete der ältere Bruder von Ex-Goalie Claudio Bayer seine Karriere. Insgesamt lief er auch 31 mal für die Nati auf und bestritt zwei WM-Turniere. Anschliessend stieg er ins Trainerbusiness ein. Als Assistent in Langnau und Rappi, bei den Junioren in Kloten und Bern. Dort wurde er als interimistischer Assistenztrainer 2016 an der Seite von Nothelfer Lars Leuenberger Meister. Später war er auch zwei Jahre Sportchef bei den SCL Tigers. In den letzten viereinhalb Jahren arbeitete Bayer primär mit jungen Spielern, als Headcoach der U20-Nati und zuletzt der GCK Lions. Am 30. Dezember trat der Dübendorfer als interne Lösung die Nachfolge des zurückgetretenen Marc Crawford als Cheftrainer der ZSC Lions an, gewann anschliessend mit seinem Team im Februar die Champions League und führte es in den Playoffs souverän zum Meistertitel. Doch in der neuen Saison geriet er wegen einer Niederlagenserie unter Beschuss. Bayer ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern.
Nach der Niederlage gegen Fribourg hat Captain Patrick Geering eine Lanze für Sie gebrochen und gesagt, dass man Ihnen nun als Team auch mal den Rücken stärken müsse. Spüren Sie dies?
Ja, das spüre ich und es ist gegenseitig. Denn genauso wie die Mannschaft an mich glaubt, glaube ich auch an die Mannschaft. Es ist ein Geben und Nehmen, schaffen können wir es nur gemeinsam.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 20 | 35 | 52 | |
2 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 20 | 10 | 39 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 23 | 38 | |
4 | HC Fribourg-Gottéron | 20 | 13 | 36 | |
5 | Genève-Servette HC | 20 | -9 | 36 | |
6 | EV Zug | 20 | 7 | 35 | |
7 | ZSC Lions | 20 | 6 | 31 | |
8 | HC Lugano | 20 | 4 | 28 | |
9 | SCL Tigers | 20 | -5 | 25 | |
10 | EHC Biel | 19 | -2 | 24 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 20 | -22 | 22 | |
12 | EHC Kloten | 21 | -16 | 21 | |
13 | SC Bern | 19 | -12 | 20 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -32 | 11 |