Darum gehts
- Lian Bichsel äussert sich zum Nati-Verbot und hofft auf Begnadigung
- Swiss Ice Hockey reagiert mit Stellungnahme und betont definierte Grundsätze
- Bichsel, 21-jährig, ist bis einschliesslich Olympia- und WM-Heimturnier gesperrt
Blick hat den «Fall Bichsel» und neue Fakten dazu vor drei Wochen aufgerollt. Wenige Tage später ist Lian Bichsel Gast im Podcast «Schlagschuss» von NHL Europe. Der Dallas-Verteidiger wird auf das Thema angesprochen, das nun auch im NHL-Kosmos ein Thema ist: Die Sperre von Swiss Ice Hockey, die den 21-Jährigen bis und mit Olympia- und WM-Heimturnier 2026 aus der Nati verbannt.
Bichsel lässt aufhorchen: «Momentan ist es sehr schwierig, über dieses Thema etwas zu sagen. Wir befinden uns in einer hektischen Phase, ich mit dem Verband und meinem Management. Ich möchte nicht den Finger noch stärker in die Wunde drücken. Für mich persönlich ist es aber sehr wichtig, dass die Wahrheit rauskommt. Und dass wir eine Lösung finden, auch für mich persönlich.»
Deshalb hakt der Moderator nach. Doch Bichsel geht nicht näher darauf ein und verneint auf die Frage, ob er derzeit Kontakt habe mit Nati-Trainer Patrick Fischer (50) und sagt: «Natürlich hoffe ich sehr, im Kader dabei sein zu können. Das wäre für mich ein grosser Traum, als junger Spieler bei solchen Turnieren dabei sein zu können.» Er sei ein Schweizer, werde immer ein Schweizer sein. Danach möchte er das Thema lieber ruhen lassen.
Das Captain-Team äussert sich
Doch es bleibt präsent. Wenige Stunden nach einer Anfrage von Blick, ob man Bichsels Aussagen kommentieren würde, reagiert Swiss Ice Hockey mit einer Stellungnahme. Jedoch hauptsächlich, weil die Thematik in den letzten Wochen wieder in den Medien gewesen ist. Und hält darin fest, «dass der Umgang mit dieser Situation auf klar definierten Grundsätzen beruht».
Erstmals seit der Verbannung im April 2024 gibt es auch Worte des Nati-Captain-Teams um Roman Josi, Nico Hischier, Andrea Glauser, Nino Niederreiter und Leonardo Genoni: «Wir stehen voll und ganz hinter den gemeinsam definierten Grundsätzen und Regeln sowie dem daraus resultierten Entscheid, die für alle Spieler gleichermassen gelten. Diese Leitlinien wurden innerhalb des Captain-Teams mitentwickelt und sind ein wichtiger Bestandteil unserer Teamkultur und unseres Erfolgs.»
Verbandspräsident Urs Kessler hält fest: «Wir haben die Situation rund um Lian Bichsel bereits mehrfach proaktiv angegangen und haben Lösungen vorgeschlagen.» Die Regeln seien die Basis für die Zusammenarbeit und den Erfolg. «Sie geben uns Ruhe, Klarheit und Kontinuität und wir sind überzeugt, dass wir damit weiterhin gut fahren werden. Wir wollen ein Team, das mit Commitment, Stolz und viel Leidenschaft für die Schweiz spielt, wie dies sämtliche Schweizer Nationalspieler eindrücklich vorleben.» Wie es Bichsel auch könnte, doch es bleibt alles, wie es ist.