Darum gehts
- SRF trennt sich von mehreren Sportexperten. Einige gehen unfreiwillig
- Prominente Abgänge: Mario Rottaris, Marc Girardelli, Heinz Günthardt, Andy Egli
- Peter Knäbel verlässt SRF nach fünf Saisons als Champions-League-Experte
Sven Montgomery (49) muss seinen Platz bei SRF räumen. Am 11. Oktober wird er letztmals als Rad-Experte zu hören sein. «Ich gehe nicht freiwillig», sagt er zu Blick. Montgomery ist nicht der erste Experte, der den Fernsehsender verlassen muss. Eine Auswahl.
Mario Rottaris
Ab 2005 begleitete Mario Rottaris (57) die Hockey-Nati als Co-Kommentator von Jann Billeter. Nachdem Billeter das SRF im Sommer 2021 in Richtung Mysports verlassen hatte, gab es für Rottaris keinen Platz mehr. An der WM im darauffolgenden Jahr wurde er durch Philippe Furrer ersetzt. Der Grund: Nach Billeters Abgang übernahm Reto Müller die Nati und SRF nahm dies zum Anlass, auch den Co-Kommentator auszutauschen. Rottaris bot man an, als Studio-Experte im Turnus mit den anderen Experten dabei zu bleiben. «Aber das wollte ich nicht», sagte er damals zu Blick. Weshalb? «Die Weltmeisterschaft als Co-Kommentator vor Ort zu begleiten, das ist ein wenig zu meinem Baby geworden.» Stattdessen verliess er den Sender per Ende 2022.
Marc Girardelli
Nur kurz war das Abenteuer von Marc Girardelli (62) als Ski-Experte. Auf die Saison 2018/19 stiess er zu SRF, trat in die grossen Fussstapfen von Bernhard Russi (77). Und scheiterte. Schon nach wenigen Einsätzen wurde Kritik laut – zu oft verwechselte der Österreicher Daten, Fakten und Athleten. Im Januar 2018 erfolgte die sofortige Trennung. Wie SRF damals mitteilte, sei man nach einer gemeinsamen Analyse mit Girardelli «zum Schluss gekommen, dass die Entwicklung nicht wie von beiden Seiten gewünscht stattgefunden hat.» Auch Girardelli selber betonte, dass der Trennungsentscheid gemeinsam gefällt wurde. Er habe gemerkt, «dass ich mich in dieser Rolle nicht zu 100 Prozent wohlfühle», meinte er.
Heinz Günthardt
Gemeinsam mit Stefan Bürer hat Heinz Günthardt (66) die grössten Erfolge von Roger Federer und Co kommentiert. Nachdem Bürer im Sommer 2021 seinen SRF-Abgang bekanntgab, musste auch Günthardt nach über 30 Jahren gehen. Die Begründung des Senders: Man begleite das Tennisgeschehen künftig ohne fixen Experten und mit dem nahenden Rücktritt von Roger Federer (er beendete im Herbst 2022 seine Karriere) müsse mittelfristig davon ausgegangen werden, «dass Livespiele mit Schweizer Beteiligung einen kleineren Platz im Programm einnehmen werden.» Günthardt ging nicht freiwillig. «Ich hätte gehofft, dass man nach 36 Jahren, in denen ich fast 10'000 Stunden auf Sendung war, mit mir das Gespräch sucht und schaut, wie man unter neuen Voraussetzungen zusammen weitermachen könnte», sagte er damals zu Blick.
Andy Egli
Auf die Saison 2022/23 verlor das SRF die Rechte für die Champions League und die Europa League. Deswegen wurde das Expertenteam verkleinert. Unter anderem trennte sich der Sender von Andy Egli (67). Die GC-Legende blickte auf eine fast 30-jährige Karriere als TV-Experte zurück. Beim SRF war Egli für die Europa League zuständig.
Peter Knäbel
Peter Knäbel (58) wurde auf die Saison 2017/18 Fussball-Experte beim SRF. Er folgte damals auf Rolf Fringer. Der Ex-Bundesliga-Profi zeichnete sich vor allem für die Champions League verantwortlich. Und verlor diesen Job ebenfalls auf die Saison 2022/23. Im Gegensatz zu Egli blieb er dem SRF aber erhalten, kam in der Folge punktuell bei Grossanlässen zum Einsatz. Als die Champions League im Sommer 2024 ins SRF-Programm zurückkehrte, gehörte auch Knäbel wieder zum Expertenteam. Allerdings nur noch für knapp ein Jahr. Denn nach seiner Wahl zum SFV-Präsidenten im Mai 2025 musste er diesen Job niederlegen. «Es hat mir sehr viel Spass gemacht, während fünf Saisons die Champions League und weitere faszinierende Fussballabende für SRF im TV zu begleiten», sagte Knäbel rückblickend über seinen Job.