Plötzlich gehen alle auf ihn los: Kabine feiert Büeli
1:15
Teamkollegen planten Sause:Plötzlich gehen alle auf ihn los: Kabine feiert Büeli

Nach 12 Jahren zurück am Ursprung des Silberwunders
Nati-Duo will in Stockholm Geschichte schreiben

Sie sind die letzten Verbliebenen des WM-Silberwunders 2013. 12 Jahre später sind Andres Ambühl und Nino Niederreiter zurück in Stockholm für das Finalwochenende. Schliesst sich der Kreis mit der vierten Medaille für Niederreiter und der letzten von Ambühl?
Publiziert: 00:01 Uhr
|
Aktualisiert: vor 4 Minuten
1/5
Sven Andrighetto, Christian Marti, Nino Niederreiter, Andres Ambühl und Sandro Aeschlimann (v.l.) bei der Hymne.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus

Darum gehts

  • Schweizer Eishockey-Nati strebt in Stockholm nach vierter WM-Medaille seit 2013
  • Ambühl und Niederreiter erinnern sich an Silber-Coup von 2013
  • Niederreiter könnte als erster Schweizer Eishockeyspieler vier WM-Medaillen gewinnen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Frühling 2013. Franziskus ist gerade zum neuen Papst gewählt worden. Das Schweizer Skiteam hat im Februar an der WM in Schladming eine Schlappe erlitten und nur eine Medaille (Silber von Lara Gut im Super-G) geholt. Der FC Basel wird knapp vor GC Meister. Und die Eishockey-Nati schafft in der Globenarena in Stockholm das WM-Silberwunder.

Frühling 2025. Der neue Papst heisst seit kurzem Leo XIV. Das Schweizer Skiteam hat im Februar die Konkurrenz an der WM in Saalbach-Hinterglemm mit 13 Medaillen in Grund und Boden gefahren. Der FC Basel ist nach achtjähriger Durststrecke wieder Meister, während GC in die Barrage muss. Und die Eishockey-Nati greift an diesem Wochenende in der zu Ehren des verstorbenen schwedischen Star-DJ’s Avicii (†28) seit 2021 von Globenarena in Avicii Arena umbenannten und imposanten Mehrzweckarena in Stockholm nach der vierten WM-Medaille innert 12 Jahren.

Ambühl glaubt an Karma

Andres Ambühl (41) und Nino Niederreiter (32) sind beide sowohl 2013, als auch 2025 als Spieler bei der Nati mit von der Partie. Sie sind die letzten Verbliebenen. HCD-Legende Ambühl war damals nach einem Abstecher nach Zürich noch ein Spieler der ZSC Lions und ist jetzt gekommen, um die beiden letzten Spiele seiner grandiosen Karriere zu bestreiten. Eine für ihn dritte persönliche Medaille (bei Silber 2018 fehlte er) wäre ein glanzvolles Ende, würde es in seinem allerletzten Spiel an seiner 20. WM gar Gold, wird es unfassbar kitschig und schreit nach einer Hollywood-Verfilmung.

Aber von solchen Szenerien will der Altmeister vorderhand noch nichts wissen: «Dass ich meine Karriere mit einer WM-Medaille aufhören könnte, geistert mir überhaupt nicht im Kopf herum. Da glaube ich ans Karma – je mehr man darüber nachdenkt, desto weniger passiert es.» Und überhaupt hält er am Tag vor dem Halbfinal gegen Sensationsteam Dänemark und zwei Tage vor seinem letzten Kapitel als Spieler, bodenständig wie er ist, fest: «Es wird gegen Dänemark nicht einfach.»

Stockholm 2013 lancierte Niederreiters NHL-Karriere

Der Churer Niederreiter verbrachte 2013 die ganze Saison bei den Bridgeport Sound Tigers in der AHL, nachdem er sich zuvor als Erstrundendraft bei den New York Islanders nicht festbeissen konnte. «Es war damals eine riesige Motivation, an der WM zu beweisen, dass ich es vielleicht doch verdient hätte, in der NHL zu spielen. Die Tage in Stockholm haben mich als Hockeyspieler enorm weitergebracht», erinnert er sich zurück.

Ambühl: «Musste am Morgen auch darüber lachen»
1:32
Meier prophezeite Hattrick:Ambühl: «Musste am Morgen auch darüber lachen»

Inzwischen hat Niederreiter 1074 NHL-Spiele (969 Regular Season, 105 Playoffs) auf dem Buckel, ist in der besten Liga der Welt ein Star und nach dem Out seiner Winnipeg Jets in den Playoffs anfangs Woche sogleich an die WM gehetzt, um sich mit der mittlerweile neunten Teilnahme seiner Herzensangelegenheit Nationalmannschaft anzunehmen.

Im Bus in Erinnerungen geschwelgt

Niederreiter war neben dem Silber-Coup 2013 auch 2018 und 2024 dabei und wäre der erste Schweizer Eishockeyspieler, der vier Medaillen gewinnen könnte. Es versteht sich von selbst, dass er seine Silbersammlung nun gerne vergolden würde. «Primär geht es um eine Medaille, aber Silber sollte es nicht unbedingt sein. Wir haben eine Riesenchance, die nicht jeden Tag kommt, aber dafür müssen wir zuerst gegen Dänemark abliefern. Vielleicht schliesst sich ja der Kreis», hofft Niederreiter.

«Jetzt muss ich mir das Züridütsch anhören»
2:20
Meier über neue Sturmpartner:«Jetzt muss ich mir das Züridütsch anhören»

«Büeli und ich sind vorher auf dem Weg hierher im Bus nebeneinandergesessen und haben diese Zeit von 2013 nochmals zusammen durchlebt, wie das genau war und die Erinnerungen von damals sind wieder hochgekommen», erzählt Niederreiter. «Wir haben damals gar nicht richtig realisiert, was wir in der Schweiz für eine Euphorie ausgelöst haben, bis wir plötzlich im Final standen. Es waren Momente, die unglaublich waren», so der Stürmerstar.

Letztmals mit Büeli – ein grosser Moment für Niederreiter

Und auch Ambühl schwelgt nochmals in Erinnerungen: «Der Glaube daran, dass es mit unserer Nati möglich ist, fing hier an. In den letzten Jahren ist die Mannschaft extrem daran gewachsen. 2013 freuten wir uns noch enorm über die Silbermedaille. 2024 waren wir dann jedoch bitter enttäuscht darüber, weil wir das Gefühl hatten, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, Gold zu holen.»

In diesen Tagen verbringen die beiden Bündner nochmals sehr viel Zeit miteinander, wie Niederreiter verrät. Und auch auf dem Eis laufen sie seit dem letzten Gruppenspiel gegen Kasachstan (4:1) wieder Seite an Seite im gleichen Sturm auf. «Für mich ist es ein unglaublicher Moment, dass ich an Büelis letzter WM dabei sein kann», gibt Niederreiter zu. Und das auch noch an jener Stätte, wo der Medaillen-Lauf der Nati begonnen hat.

Eishockey-WM 2029 in der Slowakei

Die Eishockey-WM 2029 findet in der Slowakei statt. Dies hat der Weltverband IIHF am Kongress anlässlich der Weltmeisterschaft in Stockholm entschieden. Gespielt wird wie schon 2011 und 2019 in Bratislava und Kosice.

Die Vergabe war reine Formsache. Zwar hatten sich inoffiziell auch Grossbritannien und Ungarn ins Gespräch gebracht, am Ende war die Slowakei aber der einzige formelle Bewerber. Die nächsten Weltmeisterschaften finden in Zürich und Freiburg (2026), Düsseldorf und Mannheim (2027) sowie Paris und Lyon (2028) statt.

Die Eishockey-WM 2029 findet in der Slowakei statt. Dies hat der Weltverband IIHF am Kongress anlässlich der Weltmeisterschaft in Stockholm entschieden. Gespielt wird wie schon 2011 und 2019 in Bratislava und Kosice.

Die Vergabe war reine Formsache. Zwar hatten sich inoffiziell auch Grossbritannien und Ungarn ins Gespräch gebracht, am Ende war die Slowakei aber der einzige formelle Bewerber. Die nächsten Weltmeisterschaften finden in Zürich und Freiburg (2026), Düsseldorf und Mannheim (2027) sowie Paris und Lyon (2028) statt.

«12-Stunden-Flug und ein Gipfeli – Respekt für Nino!»
2:32
NHL-Stars bei der Nati:«12-Stunden-Flug und ein Gipfeli – Respekt für Nino!»
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?