«Ich bin stolz darauf, diesen Namen zu tragen»
Legenden-Sohn Ewan Huet will sich in Kloten einen Vornamen machen

Am vergangenen Samstag gewann Ewan Huet unter den Augen seines Vaters Cristobal in Lausanne. Der junge Kloten-Goalie spricht über seine Premiere und ob es eine Last ist, diesen grossen Namen zu tragen.
Publiziert: 16:12 Uhr
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Aktualisiert: 16:19 Uhr
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Ewan Huet wusste in seinem ersten Spiel in der National League zu gefallen.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Ewan Huet schwärmt von seinem ersten Einsatz in der National League
  • Vater Cristobal Huet ist Goalietrainer beim gegnerischen Team LHC
  • Ewan Huet ist 20 Jahre alt und besiegte seinen Vater mit 5:3
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Grégory BeaudJournalist

Eine Woche ist vergangen. Doch Ewan Huet (20) schwärmt immer noch von seinem ersten Einsatz in der National League. «Es war das perfekte Szenario», lacht er. Man kann ihm nicht widersprechen. Ein Sieg mit Kloten in Lausanne, beobachtet von seinem Vater Cristobal (50), dem Goalietrainer des LHC. «Und vor vielen Familienmitgliedern», fügt der junge Keeper hinzu. «Es war so viel los, sodass ich kaum Zeit hatte, mit meinem Vater zu sprechen, ehe der Bus zurück nach Kloten losfuhr.»

«Cristo» und Ewan holten das verpasste Gespräch am nächsten Morgen mit klarem Kopf nach. Wie nahm der unterlegene Papa die Kränkung auf? «Es war natürlich auch für mich etwas Besonderes», erklärt Cristobal Huet. «Ich wollte nur das Beste für ihn. Und gleichzeitig wollte ich, dass wir gewinnen. Ein 1:0 für uns wäre mir also recht gewesen», fügt er mit einem Lachen an. Der Abend endete aber mit einer 3:5-Niederlage. «Ehrlich gesagt habe ich mich für ihn gefreut, dass es gut gelaufen ist und er ein tolles Spiel gemacht hat. Für ihn war es ein grossartiger Moment, vor seinen Freunden und seiner Familie zu spielen», gesteht Papa Huet.

Sogleich den Papa besiegt

Sein Sohn lacht: «Ich glaube, er hat es gut aufgenommen. Er gibt mir immer Ratschläge, aber er spricht mit mir wie ein Vater mit seinem Sohn. Nicht wie ein Trainer. Ich habe hier in Kloten meinen eigenen Goalie-Trainer, und ‹Cristo› respektiert ihn und mischt sich nicht ein.» Cristobal Huet erklärt dazu: «Vor allem, weil ich in den Prozess seiner Verpflichtung dort involviert war. Ich habe ihn bei seiner Wahl beraten, weil ich Tim Bertsche, seinem Goalie-Trainer, der auch ein Freund ist, vertraue. Er ist in guten Händen.»

Wie alle anderen nennt Ewan Huet seinen Vater «Cristo». Während der Spitzname heute zur Norm geworden ist, war Huet vor allem in der Schweiz ein imposanter Name. Als der Franzose vor seinem Wechsel in die NHL in Lugano spielte, aber auch seit seiner Rückkehr, insbesondere mit dem Aufstieg in die National League mit Lausanne. Dass er sein Erbe trage, sei zwar ein Fakt, aber es sei keine Last für ihn, betont Ewan: «Ich liebe es, diesen Namen zu tragen, und bin sehr stolz darauf. Im Laufe meiner Karriere würde ich sagen, dass ich durch den Namen Huet viel mehr Wohlwollen und positive Dinge erfahren habe als umgekehrt.»

Die erste Chance gepackt

Der ehemalige Lausanne-Junior ist auch stets seinen eigenen Weg gegangen. Der französisch-schweizerische Doppelbürger ging für zwei Jahre nach Nordamerika, bevor er auf diese Saison in die Schweiz zurückkehre und sich für Kloten entschied, um sich weiterzuentwickeln. «Mit meiner Jugend in Lausanne, den zwei Jahren in Kanada und jetzt in der Deutschschweiz habe ich verschiedene Kulturen kennengelernt.» Und verschiedene Sprachen auch? Er lacht: «Sagen wir es mal so – mein Schweizerdeutsch ist noch nicht sehr gut. Aber ich arbeite daran.»

In dieser Saison war es eigentlich nicht vorgesehen, dass Ewan Huet in der National League spielt. Wie so oft bei jungen Torhütern bedurfte es einer Reihe von Umständen, bis Kloten ihn vom Partnerteam Thurgau zurückrief, wohin er ausgeliehen war. Die Verletzung von Stammgoalie Ludovic Waeber änderte die Pläne. «Das ärgert mich sehr für ihn», sagte er. «Ludo ist ein wirklich guter Kerl, und wir verstehen uns super. Aber ich weiss auch, dass es in dieser Liga vor allem darum geht, eine Chance zu bekommen.» Die erste hat er gepackt. Und sein grosses Ziel ist es, «Ewan Huet zu werden und nicht der Sohn von Cristobal Huet».

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