Einen Tag, nachdem die Nati die Pleitenserie gegen Schweden (4:3-Sieg nach Penaltyschiessen) hinter sich gebracht hat, wird die nächste Korrektur angestrebt. Gegen Tschechien gilt es, Revanche für das bittere 0:2 im WM-Final im Mai zu nehmen. Allerdings wird diese anspruchsvolle Aufgabe ohne das ZSC-Quartett Andrighetto, Malgin, Kukan und Marti und somit vier Schlüsselfiguren vom Vortag angegangen, die bereits abgereist sind. Dies, weil sie gerade ziemlich im Stress sind – am Dienstag steht mit den ZSC Lions die Achtelfinal-Partie in der Champions League auswärts in Straubing (D) an.
Ob das im abschliessenden Spiel des Karjala Cups gut gehen kann? Kann es nicht – es geht krachend schief! Die Schweiz sieht gegen die Tschechen nie Land. Es fehlt an Intensität, am Puckmanagement, am Umschaltspiel – irgendwie an allem, was es braucht, um auf diesem Niveau ein Eishockeyspiel ausgeglichen gestalten zu können. Am Tag nach dem Schweden-Höhepunkt folgt der Totalabsturz.
Chanton und Ambühl die Schweizer Torschützen
Die Schweizer können sich glücklich schätzen, dass sie entgegen dem Spielverlauf durch das zweite Tor im dritten Länderspiel von Giancarlo Chanton zwischenzeitlich auf 1:1 stellen können. In 124 NL-Spielen hat der 21-jährige Verteidiger erst einmal getroffen. Doch mehr als eine hübsche Momentaufnahme ist das nicht. Apropos hübsch: Das ist auch der Anschlusstreffer des 20 Jahre älteren Andres Ambühl zum 2:3. Es ist für den unverwüstlichen Weltrekordhalter im 338. Länderspiel das 55. Tor. Doch kurz danach stellen die Tschechen mit einem Doppelschlag die Verhältnisse wieder her.
Einen persönlichen Alptraum erlebt Goalie Stéphane Charlin, der in der Liga der Goalie der Stunde und deshalb ein grosser Nati-Hoffnungsträger ist. Beim 0:1 sieht er nicht gut aus, und beim 1:2 lässt er in einer kuriosen Szene den Puck fallen. Eigentlich hätte man erwarten können, dass die Schiris das Spiel unterbrechen, da Charlin den Puck blockiert hatte. Da sie das nicht tun, geht aber auch dieser Gegentreffer auf seine Kappe. Nach dem 1:3 und 20 Minuten ist für Charlin Feierabend – Gilles Senn kommt und ist fortan der beste Schweizer.
Tschechien – Schweiz 5:2
1300 Fans – SR: Vikman/Brander (Fi).
Tore: 4. Kondelik (Lenc) 1:0. 13. Chanton (Aebischer, Künzle) 1:1. 18. Lenc (Kondelik) 2:1. 20. Zohorna (Knot, Gazda) 3:1. 34. Ambühl (Künzle, Baechler) 3:2. 37. Kunc (Kaut, Kondelik/PP) 4:2. 39. Kaut (Spacek, Gazda) 5:2.
Strafen: Je 1-mal 2 Minuten.
Tschechien: Kacetl; Pyrochta, Gazda; Kucerik, Kostalek; Scotka, Knot; Masin, Jandus; Lenc, Kondelik, Beranek; Hrabik, Kovarcik, Kantner; Kalus, Zohorna, Vozenilek; Kunc, Spacek, Kaut.
Schweiz: Charlin (ab 21. Senn); Berni, Baragano; Fora, Chanton; Loeffel, Geisser; Aebischer; Miranda, Corvi, Simion; Moy, Bader, Riat; Ambühl, Baechler, Herzog; Biasca, Senteler, Künzle; Rochette.
Bemerkungen: Schweiz ohne Kukan, Marti, Andrighetto, Malgin (alle vorzeitig abgereist).