Darum gehts
- Luca Cunti kehrt überraschend zu seiner alten Liebe ZSC zurück
- Cunti spielte ohne Vorbereitung nach neun Jahren wieder für die Lions
- Ein persönliches Highlight für den 36-jährigen Routinier
Eigentlich war Luca Cunti (36) für den Freitag verplant. Schon vor dem Saisonstart im September hatte er als Studiogast bei Mysports zugesagt, um den Auftritt seines Ex-Klubs Biel, für den er die letzten sechs Jahre spielte, gegen die SCL Tigers zu begutachten. Doch dann wurde ihm am Freitagmorgen mitgeteilt, dass er am Abend bei den ZSC Lions benötigt wird, da sich Jesper Frödén krankgemeldet hatte.
Da geriet Cunti kurzzeitig in Stress. Einerseits musste er bei Mysports absagen und gerne hätte er am Vormittag am Warm-Up mit dem ZSC teilgenommen, um sich auf seinen Einsatz vorzubereiten, bevor es am Abend ernst wird. Doch das ging nicht, da er mit seinen Kindern gerade einen Arzttermin hatte.
Er dachte an den Ruhestand, nicht an den ZSC
Und so fuhr der Stürmer am Abend ohne jegliche Vorbereitung zur Swiss Life Arena, um nach neun Jahren wieder beim ZSC mitzuspielen, mit dem er einst (2012 und 2014) zwei Meistertitel feierte. «Irgendwie war das alles surreal», gesteht er und spricht von einem «Traum und Highlight, nochmals für den ZSC aufzulaufen und erst noch bei einem Heimspiel vor dieser Kulisse».
Im Hinterkopf habe er es nicht gehabt, dass es nochmals so weit kommen könnte. «Im Frühling hatte ich primär den Ruhestand auf dem Radar», so der WM-Silberheld von 2013. Doch dann kam nach dem Aus bei Biel die Anfrage von den GCK Lions, «und ich dachte mir, dass es eine coole Sache ist, bei meinem Stammklub mitzuhelfen und die Jungen zu unterstützen». Inzwischen ist die neue Saison gerade mal ein paar Wochen alt und er findet sich bereits bei den ZSC Lions wieder.
Lob von Trainer Bayer
ZSC-Trainer Marco Bayer begründet das Cunti-Comeback damit, dass er wegen der vielen Verletzten bei den Lions im Sturm gegen den hoch fliegenden Leader Davos etwas Erfahrung ins Team bringen wollte. «Luca hat das wirklich gut gemacht», lobt Bayer. Ob es eine einmalige Aktion gewesen ist oder ob der Routinier auch am Samstag auswärts gegen Zug wieder dabei ist, lässt der ZSC-Headcoach offen: «Jetzt müssen wir erstmal das Spiel gegen Davos analysieren und dann schauen wir, wie wir am Samstag spielen wollen.»
Zur Vollendung des perfekten persönlichen Märchens fehlt Luca Cunti einzig, dass das Spiel gegen den HCD gewonnen wird, stattdessen setzt es eine 2:5-Niederlage ab. «Wir waren nicht so schlecht, wie das Resultat aussieht, hatten aber nicht den gewünschten Start. Nach unserem Anschlusstreffer zum 2:3 könnte das Momentum drehen», findet er. Diesen verrückten Freitag mit seinem ZSC-Comeback kann ihm trotzdem niemand mehr nehmen.