Darum gehts
- Hannes Björninen macht die Teamkollegen besser und den Gegnern das Leben schwer
- In Finnland ist der neue Stürmer der SCL Tigers ein Nationalheld
- Seine grosse Spezialität sind die Bullys
Langnaus Sportchef Pascal Müller (46) macht kein Geheimnis daraus. Er war schon länger hinter Hannes Björninen (27) her, erhielt aber vom finnischen Nationalspieler (109 Länderspiele) jeweils einen Korb. «Ja, es stimmt, ich habe mit den SCL Tigers in den letzten Jahren immer wieder über einen möglichen Transfer gesprochen», bestätigt Björninen.
Dass es damals noch nicht geklappt hat, begründet der Nordländer so: «Die letzten drei Jahre in Schweden waren enorm wertvoll für mich und haben mich zu einem besseren Spieler gemacht. Daher denke ich, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt war, um hierherzukommen.» Zusammen mit seiner Frau Selma, die er im Sommer 2024 geheiratet hat, fühlt er sich im Emmental enorm wohl: «Wir sind warm empfangen worden, die Leute im Dorf sind ungemein freundlich.»
Normales Leben, auch als Nationalheld
Mit Björninen ist ein finnischer Nationalheld nach Langnau gezogen. Denn mit seinem goldenen Treffer zum 2:1-Schlussresultat im Final gegen Russland bescherte er Finnland 2022 in Peking den erstmaligen Olympiasieg. «Natürlich war das eine grossartige Erfahrung. Aber im grossen Bild hat sich für mich dadurch nicht viel verändert, ich bin immer noch die gleiche Person», sagt er bescheiden. Ab und zu komme es in seiner Heimat seither zwar vor, dass jemand ein Selfie oder sonst etwas von ihm wolle, «aber ich kann weiterhin ein ganz normales Leben führen».
Ein Markenzeichen von Björninen ist sein auffälliger Schnauz. «Dieser stammt aus der Covid-Zeit, als alle nur noch daheim waren. Da kam ich auf die Idee, mir mal einen Schnauz wachsen zu lassen, und dieser ist bis heute geblieben», verrät der Mann aus Lahti. «Man weiss zwar nie, aber inzwischen kann ich mir nicht mehr vorstellen, ohne meinen Schnauz zu sein.»
Teamkollegen holen sich Bullytipps ab
Ligatopskorer wird Björninen kaum werden (bislang 3 Tore und 4 Assists), er ist ein klassischer Zweiwegstürmer, der die Mitspieler besser und den gegnerischen Stars das Leben schwer machen kann. Eine weitere grosse Stärke des neuen Langnau-Ausländers sind seine Statistiken am Bully. Letzte Saison im Dress von Örebro war Björninen der drittbeste Bullyspieler der schwedischen SHL, auch an der anschliessenden WM war er die Nummer drei. In der National League ist er aktuell die Nummer zwei hinter Klotens Robert Leino unter den 51 Spielern, die in dieser Saison schon mehr als 100 Bullys gespielt haben.
Von seinen Bullyfähigkeiten profitieren auch seine Center-Kollegen in Langnau. Etwa Joël Salzgeber (24), der sagt: «Es ist natürlich cool, von Hannes Sachen abschauen und Tipps einholen zu können.» Überrascht war Salzgeber zu Beginn, wie «hart er schon in den Trainings bei den Bullys zur Sache geht. Da sind schon einige Stöcke zu Bruch gegangen». Wie das perfekte Bully aussieht, erklärt dir Hannes Björninen im Video.