Darum gehts
- Valeria Riniti gewinnt mehrfach Gold bei Weltmeisterschaft im Hairstyling
- Leidenschaft fürs Frisieren wurde ihr in die Wiege gelegt
- Neun Monate intensives Training vor der Weltmeisterschaft in Paris
«Schon als Kind haben meine Haare immer sitzen müssen. Wenn nicht, hat mich das gestört», erzählt Valeria Riniti (26) im Gespräch mit Blick. Mit 16 Jahren fing sie schliesslich die Lehre zur Coiffeuse an – nun hat die junge Frau bereits mehrfach Gold an der Weltmeisterschaft im Hairstyling geholt.
Die Leidenschaft für das Haareschneiden wurde der Opfikerin dabei in die Wiege gelegt. Ihre Eltern sind beide Coiffeure. Seit zehn Jahren arbeitet Riniti im Salon ihres Vaters, im Elle&Lui-Salon in Zürich-Oerlikon. Sie liebt es, ihre Kreativität beim Frisieren auszuleben und ihren eigenen Stil zu entwickeln.
Schon 2024 gewann sie Gold an der Weltmeisterschaft
Ein grosses Vorbild ist ihr dabei ihr Vater, Raffaele Riniti, der an zwei Weltmeisterschaften im Hairstyling Silber und Bronze gewonnen hatte. «Da bin ich auf den Geschmack gekommen, selbst teilzunehmen», schildert die 26-Jährige, die Teil des fünfköpfigen Schweizer Nationalteams der Coiffeure ist.
An der OMC Hairworld in Paris gewann Valeria Riniti 2024 im Team die Goldmedaille in der Kategorie «Ladies Fashion Cup»-Frisur. Nach dem Erfolg wollte sie in diesem Jahr noch höher hinaus und in mehreren Kategorien ihr Können beweisen.
Monatelang täglich trainieren
Bereits neun Monate vor der Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr am 14. und 15. September in Paris stattfand, musste mit dem Training begonnen werden. «Anfangs trainiert man jede zweite Woche einmal im Team. Wenn die Meisterschaft näher rückt, trainiert man jede Woche zweimal zusammen», erklärt Riniti. Das Team trainierte dabei mit dem Trainer Enzo Di Giorgio.
Doch auch alleine trainierte die junge Frau immer wieder vor und nach den Öffnungszeiten im Salon ihres Vaters: «Anfangs dreimal in der Woche, später täglich. Manchmal trainierte ich auch bis 24 Uhr.»
«Nicht das Ziel vor Augen verlieren»
In dieser Zeit habe ihr Trainer sie trotz des grossen Drucks immer motivieren können. Auch ihr Vater, ihre Familie und ihr Freund seien eine grosse Unterstützung gewesen. «Ich bin meinem Vater so dankbar, meinem Trainer Enzo Di Giorgio und dem Verbandspräsidenten Damien Ojetti von Coiffure Suisse», betont sie.
Valeria Riniti entwickelte auch ihr eigenes Rezept, um mit dem Druck umzugehen: «Nicht das Ziel vor Augen verlieren. Und wenn es einmal zu viel erscheint, lieber eine Nacht drüber schlafen. Denn am nächsten Tag sieht alles ganz anders aus.»
Die Gewinnerfrisur braucht einen «Wow-Effekt»
Die intensive Vorbereitung zahlte sich schliesslich aus. Beim OMC Hairworld 2025 bewies die junge Coiffeuse ihr Können in gleich zwei Kategorien: der «Open Wave»-Frisur, einer offenen Wellenfrisur, und in der Team-Kategorie «Fashion Cup», in der eine Brautfrisur präsentiert wurde.
Nur 35 Minuten hat man Zeit für eine Frisur, die dann von verschiedenen Juroren beurteilt wird. Doch worauf kommt es bei der Gewinnerfrisur an? «Natürlich zählen Kriterien wie Sauberkeit und Darstellung der Arbeit. Am wichtigsten ist jedoch, die Jury mit einem Wow-Effekt zu überzeugen», beschreibt Riniti die Anforderungen.
Zweimal Gold für die junge Coiffeuse
Und genau dieser Wow-Effekt gelang ihr dieses Jahr in Paris. Sowohl im Team als auch in der Einzelkategorie erlangte die 26-Jährige jeweils den ersten Platz. «Das war ein unglaubliches Gefühl», erzählt Riniti. Die mehrfache Siegerin ist dankbar, ihr ehrgeiziges Ziel erreicht zu haben.
Ebenso glücklich war sie, dass auch ihr Vater, der seit über 30 Jahren als selbständiger Coiffeur arbeitet, in diesem Jahr eine Goldmedaille als Auszeichnung für besondere Leistungen und Engagement erhielt.
«Ich habe gelernt, mir selbst zu vertrauen»
Vor allem der Weg dahin habe sie viel gelehrt: «Es war sicher kein Spaziergang. Doch ich habe gelernt, mir selbst zu vertrauen». Wichtig sei, stets das Ziel im Auge zu behalten, betont sie.
Und wie sieht es mit ihren nächsten Zielen aus? «Die nächsten zwei bis drei Monate brauche ich erstmal eine Pause von Wettbewerben», sagt Riniti lachend. «Doch mein Ziel ist es, mich stets weiterzuentwickeln», betont sie. Der nächsten Weltmeisterschaft scheint damit nichts im Weg zu stehen.