Toiletten-Dilemma
Berufsschule Winterthur entfernt WC-Türen

Die Berufsfachschule Winterthur kämpft gegen Vandalismus. Eine neue Massnahme soll Abhilfe schaffen. Doch gibt es auch Kritik.
Publiziert: 25.06.2025 um 18:01 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2025 um vor 41 Minuten
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Die Aussentüren auf der Herrentoilette wurden entfernt.
Foto: Leserreporter

Darum gehts

  • Berufsfachschule Winterthur entfernt Aussentüren der Herrentoiletten gegen Vandalismus
  • Lernende kritisieren Massnahme, Schulleitung betont Wahrung der Privatsphäre
  • Workshop vor zwei Jahren brachte vorübergehend Besserung im Kampf gegen Schmierereien
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Valentin KöpfliRedaktor News

Seit Jahren kämpft die Berufsfachschule Winterthur gegen Vandalismus – und hat sich nun zu einer drastischen Massnahme entschieden. Um dem Gekritzel mit wasserfesten Filzstiften auf den Herrentoiletten des Hauptgebäudes Einhalt zu gebieten, wurden die Aussentüren entfernt. 

Rektorin Judith Conrad sagt: «Vielleicht wagen die Herren dann keine Schmierereien mehr.» Ein Aushang in den Toiletten soll zudem auf die Problematik aufmerksam machen. Bisherige Massnahmen brachten wenig Erfolg. «Die Lehrpersonen thematisieren die Situation momentan in den Klassen und sammeln Ideen, wie der Vandalismus gestoppt werden kann», so Conrad. Vorübergehend Besserung brachte ein Workshop, der vor zwei Jahren mit den Schülern durchgeführt wurde.

Lernende sind unzufrieden

Doch muss sich die Schulleitung nun auch mit Kritik auseinandersetzen. Bei zwei Lernenden stiess die Massnahme auf wenig Gegenliebe. Sie sehen die Privatsphäre verletzt. Mit beiden Personen hat die Schulleitung bereits Kontakt aufgenommen. Conrad erklärt: «Die Kabinentüren kann man weiterhin schliessen. Auch die Privatsphäre ist nicht gestört.» Ausserdem gebe es im Untergeschoss und in den Nebengebäuden weitere Herrentoiletten mit Aussentüren. 

Nach einer gewissen Zeit sollen die fehlenden Aussentüren dann wieder angebracht werden. Die Rektorin erhofft sich von den Massnahmen Besserung, vielleicht sogar Einsicht von den Verursachern und sagt: «Es handelt sich um ein gesellschaftliches Problem, und es löst bei uns viel Aufwand und viele Kosten aus.»

Schmierereien wohin das Auge reicht

Das Reinigungspersonal müsse das Gekritzel jeden Abend mühsam entfernen, damit es keine Nachahmer gebe. Doch beschränken sich die Schmierereien nicht nur auf die Herrentoiletten. Conrad sagt: «Im ganzen öffentlichen Raum haben wir damit zu kämpfen.»

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