Spital Wetzikon ZH trauert um zwei Mitarbeiter – sie starben beim Ski-Drama am Rimpfischhorn
«Wir sind fassungslos und tief traurig über den Verlust»

Sie zogen los – und starben am Berg: Fünf Skiktourengänger liessen am Samstag ihr Leben am Rimpfischhorn im Wallis. Jetzt ist klar: Zwei der Opfer – ein Mann und eine Frau – waren Mitarbeiter am Spital Wetzikon ZH. Einer von ihnen ist Familienvater Gion-Duri T. (†38).
Publiziert: 31.05.2025 um 09:50 Uhr
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Aktualisiert: 16:11 Uhr
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Am Rimpfischhorn im Oberwallis kam es am Samstag zu einer Tragödie. Fünf Tourengänger starben.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Fünf Tourenskigänger starben am Samstag am Walliser Viertausender Rimpfischhorn
  • Zwei der Verstorbenen arbeiteten im Spital Wetzikon ZH
  • Gion-Duri T. (†38), einer der Verstorbenen, war Arzt und SAC-Tourenleiter
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Das Drama am Rimpfischhorn bewegt die Schweiz: Fünf Tourenskigänger starben am vergangenen Samstag am Walliser Viertausender. Jetzt zeigen Blick-Recherchen: Zwei der Verstorbenen arbeiteten im Spital Wetzikon ZH. Das Spital bekundete am Mittwoch auf Blick-Anfrage die Trauer um die beiden Todesopfer. «Wir sind fassungslos und tief traurig über den Verlust zweier unserer langjährigen Mitarbeitenden im tragischen Unglück von Zermatt.» Das Spital spricht von «zwei ganz besondere Menschen, die eine schmerzhafte Lücke hinterlassen.» Und: «Wir sind in Kontakt mit ihren Familien sowie mit den direkt betroffenen Teams, die mit diesem schweren Verlust nun umgehen müssen. Ihnen gilt unser herzliches Beileid.»

Bei einem der Verstorbenen handelt es sich um Gion-Duri T.* (†38) – Familienvater und Arzt aus dem Zürcher Oberland. Der Mann starb bei der Ausübung seiner Passion. Auf unzähligen Bildern auf Social Media zeigt sich T. in den Bergen. Mal stapft er eines Seils entlang durch Schnee einen Berg hoch. Dann steht er verschwitzt, aber glücklich auf dem Gipfel des Fanenstocks in den Glarner Alpen. Oder vor dem Gipfelkreuz der Blüemlisalp.

Mit der Tochter auf dem Gipfel

Das Bild, das am meisten ans Herz geht: T., der auf einem Gipfel steht und ein Baby in einem Tragetuch trägt, es zärtlich festhält und den Kopf zu ihm gesenkt hat. «Mit minere Chline ufem Berg» schreibt er zum Foto dazu. Auf einem anderen Bild in den Bergen steht der Mediziner vor einem Steinhaufen – seine Brille ist angelaufen. Und ein Foto, das er gepostet hat, zeigt mehrere Skitourengänger, die sich im Zickzack einen Berg hochkämpfen.

Es war eine solche Skitour, die Gion-Duri T. abrupt aus dem Leben riss. Rückblick: Es ist Samstag um 4.30 Uhr. Eine Gruppe Skitourengänger startet ihre Reise auf der Britanniahütte oberhalb von Saas-Fee VS. Später am Tag findet eine andere Bergsteigertruppe in der Nähe des Rimpfischhorns vier Paar Ski, die herumstehen – aber keine Menschen, die dazugehören. Sofort schlagen die Bergsteiger Alarm. Die Air Zermatt rückt aus. Überfliegt das Gebiet. Und macht den traurigen Fund – die Leichen der fünf Skitourengänger.

Auftritt bei «10 vor 10»

Gion-Duri T. absolvierte nicht nur solche Bergtouren, er wollte sein Wissen auch weitergeben: Bei einer SAC-Sektion im Zürcher Oberland war er nämlich Tourenleiter.

Das SRF-Format «10 vor 10» porträtierte ihn vor einigen Jahren bei der Ausübung seines Berufs. Im Beitrag geht es um Menschen, die schwerkrank sind und zu Hause behandelt werden. T., der mit einer Pflegefachfrau eine Patientin besucht, erklärt im SRF-Beitrag: «Auf diesem Weg braucht es eine komplexe Begleitung, um die Betreuung, um den Wunsch zu ermöglichen». Der Arzt fährt fort: «Und für das sind wir da. Dass wir in Notfällen und unerwarteten Situationen rund um die Uhr handeln können.»

Am Samstag waren es Gion-Duri T. und seine Tour-Begleiter, die in eine Notfallsituation gerieten. Leider konnte niemand den Bergsteigern helfen. Sie fanden am Viertausender Rimpfischhorn den Tod.

* Name geändert

Blick-Reporter über die Tragödie in Zermatt VS
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Fünf Tote am Rimpfischhorn:Blick-Reporter über die Tragödie in Zermatt VS
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