«Die Opfer werden noch formell identifiziert»
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Blick-Reporter Martin Meul:«Die Opfer werden noch formell identifiziert»

Fünf Skitourengänger am Rimpfischhorn tot aufgefunden
«Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen»

Im Wallis ist es erneut zu einem Unglück mit mehreren Skitourengängern gekommen. Die genauen Umstände der Tragödie sind derzeit noch unklar. Bei den Gemeindebehörden hat der brutale Vorfall derweil tiefe Betroffenheit ausgelöst.
Publiziert: 14:22 Uhr
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Aktualisiert: vor 24 Minuten
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In Zermatt sind mehrere Skitourengänger gestorben.

Am Rimpfischhorn ist es zu einem Unglück mit mehreren Todesopfern gekommen. Wie die Walliser Kantonspolizei am Sonntag mitteilt, alarmierten Alpinisten am Samstag gegen 16.30 Uhr die Rettungskräfte, nachdem sie unterhalb des Rimpfischhorns auf etwa 4000 Metern Höhe, wo üblicherweise ein Skidepot eingerichtet wird, vier Paar Skier bemerkt hatten – ohne deren Besitzer. Die Gruppe Bergsteiger war am Samstag von der Britannia-Hütte aus in Richtung Rimpfischhorn unterwegs. Als die Ski auch nach dem Aufstieg unbewegt blieben, alarmierten sie die Rettungskräfte, wie Air Zermatt mitteilt.

Ein Helikopter der Air Zermatt wurde zu einem Suchflug entsandt. Rund 500 Höhenmeter unterhalb des Sattels entdeckte die Crew drei Alpinisten auf einem Lawinenkegel. Der Notarzt, der mit an Bord des Helikopters war, konnte jedoch nur noch deren Tod feststellen. Rund 200 Meter weiter oberhalb einer kleinen Schneefläche konnten zwei weitere Personen ausgemacht werden. Diese waren ebenfalls bereits tot, schreibt Air Zermatt. Im Gelände wurde später auch das fünfte Paar Ski aufgefunden, heisst es in der Mitteilung.

Die formelle Identifizierung der Opfer ist noch nicht abgeschlossen. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die genauen Umstände des Unfalls zu ermitteln. Im Gebiet rund um Zermatt herrscht aktuell gemäss Lawinenbulletin mittlere Lawinengefahr.

«Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer»

Die jüngste Skitouren-Tragödie im Walliser Alpenraum, die mehreren Menschen das Leben kostete, hat auch bei den Gemeindebehörden tiefe Betroffenheit ausgelöst. Ingemar Supersaxo, der 46-jährige Vizegemeindspräsident von Saas-Fee, zeigte sich gegenüber Blick zutiefst bestürzt über das Geschehen. «Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer.»

«Unfälle, bei denen so viele Menschen gleichzeitig ums Leben kommen, machen immer sehr betroffen», äussert sich Supersaxo. Was genau sich im hochalpinen Gelände zwischen Saas-Fee und Zermatt in den letzten Tagen ereignet hat, kann auch Supersaxo nicht mit Sicherheit sagen. Er betonte, dass er die Informationen, wie die breite Öffentlichkeit, primär aus den Medien bezogen habe.

Auch zur Identität der Opfer kann Supersaxo im Moment keine Angaben machen. Die Ermittlungen zum genauen Hergang und zu den Umständen der Tragödie dauern an. Supersaxo fügte hinzu: «Grundsätzlich sind die Verhältnisse im Hochgebirge nach den Schneefällen in der Karwoche ausgezeichnet. Das lockt viele Alpinisten in die Berge.»

Bereits zweiter ähnlicher Vorfall innert kurzer Zeit

Bereits am Freitagabend kurz vor 18 Uhr war die Air Zermatt zu einem Einsatz ausgeflogen, wie sie mitteilte. Zwei Zweierseilschaften waren bei den Fiescherhörnern von Wind und Nebel überrascht worden und am Berg blockiert. Ein erster Evakuierungsversuch musste aufgrund der widrigen Wetterbedingungen zunächst abgebrochen werden, schrieb Air Zermatt weiter. 

Kurz nach Mitternacht startete die Crew einen zweiten Versuch. Diesmal gelang es, zu den vier blockierten Alpinisten vorzudringen, diese unverletzt aufzunehmen und sicher zur Konkordia-Hütte zu fliegen.

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