Darum gehts
- Unbekannte warfen Feuerwerkskörper auf ein Tram im Zürcher Kreis 2
- Leserreporter erlebte Vorfall hautnah mit
- Drei Scheiben zerbrachen, ein 30-jähriger Fahrgast erlitt ein Knalltrauma
Kurz nach Mitternacht kam es in der Nacht auf Sonntag im Zürcher Kreis 2 zu einer Explosion an einem Tram. Leserreporter Julien R.* (35) fuhr mit dem Tram Nr. 8 in Richtung Hardturm. An der Verzweigung zwischen der Stockerstrasse und der Brandschenkestrasse beobachtete R., wie ein brennender Feuerwerkskörper in Richtung des Trams geworfen wurde.
«Ich sass ganz vorne im Tram, also konnte ich das gut sehen. Als ich nach rechts schaute, sah ich, dass Leute in der Nähe einer Bar den Knallkörper filmten», sagt der Leserreporter zu Blick.
«Explosion war sehr intensiv»
Zunächst sei das Tram noch weitergefahren, dann knallte es plötzlich. «In der zweiten Hälfte des Trams gab es einen lauten Knall – wirklich sehr, sehr laut. Es sah wirklich aus wie eine Bombe, die explodiert ist», schildert R. die Situation.
Mehrere Scheiben barsten. Der Leserreporter blieb auf seinem Sitzplatz davon verschont: «Da ich sehr weit vorne im Tram war, habe ich keine Glassplitter oder Glasscherben abbekommen.»
Schlimmer sei für ihn hingegen die laute Explosion gewesen: «Die Explosion war sehr, sehr intensiv. Obwohl ich Kopfhörer in den Ohren hatte, hat es in den Ohren wehgetan. Im rechten Ohr habe ich noch immer so etwas wie einen Tinnitus.» Sein Ohrleiden will er am Sonntagnachmittag medizinisch abklären lassen.
Stadtpolizei Zürich sucht Zeugen
Auf Blick-Anfrage bestätigt die Stadtpolizei Zürich den Vorfall. Durch die Explosion seien drei Scheiben des Trams zu Bruch gegangen. Aufgrund der enormen Knallintensität durch die Explosion erlitt ein 30-jähriger Fahrgast ein Knalltrauma und musste in ärztliche Behandlung, heisst es in einer Medienmitteilung der Polizei am Sonntag.
Die Stadtpolizei Zürich hat die Ermittlungen zum Vorfall aufgenommen. Wer für die Attacke mit dem Feuerwerk verantwortlich ist, ist nicht bekannt. Die Polizei sucht Zeugen, die mehr zum Ereignis und zur Täterschaft wissen.
Leserreporter Julien R. will Anzeige gegen unbekannt erstatten. «Für mich ist das wie ein Bombenanschlag.»
*Name geändert