So sah Zürich im Mittelalter aus
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Digitales Stadtmodell:So sah Zürich im Mittelalter aus

Damals gab es noch eine Burg
So sah Zürich im Mittelalter aus

Zürich vor 800 Jahren: Ein neues 3D-Modell zeigt das mittelalterliche Stadtbild mit Burg, Kirchen und Gassen. Das Amt für Städtebau bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit der Limmatstadt.
Publiziert: 14:49 Uhr
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Der Lindenplatz ist heute ein beliebter Aussichtspunkt für Touristen und Einheimische.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • 3D-Modell zeigt mittelalterliches Leben in der Stadt Zürich
  • Burg im Bereich Lindenhof war Machtzentrum der Stadtvögte
  • Landschaftsbild war von Dreifelderwirtschaft geprägt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Georg NopperRedaktor News

Ein Dörfli – und rundherum Acker- und Weidland. Das ist Zürich im Jahr 1200. Das Amt für Städtebau Zürich hat ein digitales 3D-Modell erarbeitet, das zeigt, wie die Menschen im Mittelalter dort lebten. 

Die Gassen und Steinhäuser links und rechts der Limmat kommen dem Bild der heutigen Altstadt bereits recht nahe: «Neben Wohn- und Handwerkshäusern am Limmatufer gab es Quartiere am Münsterhof, am Rennweg, am Neumarkt und an der Kirchgasse», schreibt das Amt für Städtebau in einer Mitteilung. Auch das Fraumünster, die St. Peterkirche sowie das Grossmünster sind bereits erkennbar.

Machtzentrum der Zähringer

Auffällig: Das wohl grösste Gebäude – eine Burg im Bereich des heutigen Lindenhofs – ist aus dem Stadtbild verschwunden. Sie war damals noch das Machtzentrum der Zähringer Stadtvögte. 1218 starb das Adelsgeschlecht aus, die Burg wurde in der Folge abgerissen. Der Bereich wurde mit Linden bepflanzt und für die Bevölkerung geöffnet.

Das Stadtgebiet, das damals noch viel kleiner war als heute, war umgeben von Bauerndörfern. «Die Bauernfamilien wohnten in Dörfern wie Höngg, Seebach, Schwamendingen und Witikon, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehreren Jahrhunderten bestanden», so das Amt für Städtebau. 

Interessierte können noch weiter zurückblicken

Das Landschaftsbild war mehrheitlich von der sogenannten Dreifelderwirtschaft bestimmt. Dabei wird auf einem Feld Wintergetreide und auf einem Sommergetreide angepflanzt, während ein Feld leer bleibt, damit sich der Boden erholen kann. 

Das nun veröffentlichte Städtemodell gehört in die historische Reihe «Zürich 4D». In der Applikation, die auf der Seite der Stadt abrufbar ist, können Interessierte noch weiter zurückblicken: Sie zeigt auch, wie Zürich 3000 vor Christus, 200 nach Christus, 1500 und 1800 aussah. Die Modelle basieren auf archäologischer und historischer Forschung.

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