Darum gehts
- Polizeitaucher stirbt bei Einsatz am Kraftwerk Dietikon durch Ertrinken
- Unbekannter Durchlass im Kraftwerkskanal führte zum tödlichen Unfall
- Letzter tödlicher Einsatz eines Kantonspolizei-Mitglieds war 1979
Ein 44-jähriger Polizeitaucher der Kantonspolizei Zürich ist am 28. September 2025 bei einem Einsatz am Kraftwerk Dietikon ums Leben gekommen. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Untersuchung nun abgeschlossen, wie ein Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft auf Anfrage des «Tages-Anzeiger» bestätigt. Der Mann sei beim Abtauchen vor dem Wehr in einen kleinen Durchlass im Kraftwerkskanal geraten, dessen Existenz den Einsatzkräften nicht bekannt war.
Durch den starken Wassersog wurde er eingeklemmt und konnte sich trotz aller Rettungsversuche seiner Kollegen nicht befreien. Das Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich stellte fest: Der Polizeitaucher starb durch Ertrinken. Hinweise auf Fremdeinwirkung oder ein Verschulden Dritter gab es nicht. Die Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat stellte das Verfahren am 14. November ein. Die Todesursache sei eindeutig mit einem Unfall vereinbar.
Einsatz wegen 67-jähriger Frau
Der Einsatz war ausgelöst worden, nachdem ein Passant die Polizei alarmierte. Er hatte gesehen, wie eine Person beim Kraftwerk um Hilfe schrie und unterging. Mehrere Einsatzkräfte, darunter der 44-Jährige und eine Kollegin, begaben sich daraufhin ins Wasser, konnten die vermisste Person aber nicht finden. Die gesuchte Person wurde eine Woche später beim Wasserkraftwerk Wettingen tot geborgen – eine 67-jährige Frau.
Die Kantonspolizei zeigte sich tief betroffen. Kommandant Marius Weyermann besuchte die Einsatzkräfte vor Ort und sprach der Familie sein Beileid aus: «Wer sich für seine Mitmenschen einsetzt, verdient höchste Anerkennung.» Auch der Kantonsrat hielt kurz inne. Zuletzt war ein Mitglied der Kantonspolizei 1979 bei einem Einsatz ums Leben gekommen.