«Sie war eine super Frau»
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Partner der Verstorbenen:«Sie war eine super Frau»

Tödlicher Boots-Crash auf dem Zürichsee
Ein Knall – dann flogen Menschen durch die Luft

Nach dem tödlichen Bootscrash bei Altendorf SZ im Obersee sind noch immer viele Fragen offen. Fest steht: Zwei Menschen sind gestorben. Wie geht es nun weiter?
Publiziert: 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 18:55 Uhr
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Die Trauer ist gross.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Schwerer Bootsunfall auf dem Zürichsee fordert zwei Todesopfer
  • Ermittlungen zu Geschwindigkeit, Standort, Beleuchtung und Alkoholkonsum laufen
  • Vier Personen leicht verletzt, Grosseinsatz von Rettungskräften vor Ort
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandro ZulianReporter News

Dienstagabend, 26. August 2025, es ist 22.20 Uhr. Ein 46-jähriger Bootsfahrer ist auf dem Zürichsee in Richtung Obersee unterwegs. Er passiert den sogenannten «Durchstich», eine Passage durch den Seedamm bei Pfäffikon SZ. Dieser verbindet den Zürichsee mit dem Obersee.

Höchstgeschwindigkeit im Durchstich: 10 Kilometer pro Stunde. Es ist dunkel. «Stockdunkel ist es dort um die Uhrzeit», wie ein Ortsansässiger zu Blick sagt.

Dann, auf Höhe des Gemeindegebietes von Altendorf SZ, geschieht es plötzlich: Das Boot des 46-Jährigen, auf dem sich noch zwei weitere Passagiere befinden, kollidiert mit einem anderen Boot! Sieben Personen befinden sich darauf. Die traurige Bilanz: Zwei Todesopfer, vier Leichtverletzte.

«Die Angehörigen fordern Informationen»
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Blick-Reporter zu Boots-Crash:«Die Angehörigen fordern Informationen»

Hilfeschreie und ein lauter Knall

Blick ist in Kontakt mit dem Umfeld der beiden Todesopfer, kann mit Überlebenden sprechen. Diese berichten von Hilfeschreien, von einem lauten Knall. Passagiere seien beim Unfall durch die Luft geschleudert worden und auf dem Boden des Bootes aufgeschlagen.

Ein riesiges Aufgebot von Ambulanz, Feuerwehr, Polizei und Rega kommt zum Einsatz. Aus Pfäffikon SZ erreichen Blick Bilder vom Uferbereich, hell erleuchtet durch das Blaulicht der Einsatzkräfte.

«Mein Herz schmerzt»

Die Toten sind Jonas T.* (†36), ein Schwyzer und Amaya N. aus Zürich (†37). Beide schienen das Leben in vollen Zügen zu geniessen, waren auf Partys gerngesehene Gäste. Gegenüber Blick sagt der Freund der getöteten Amaya N.: «Sie hatte das Herz am rechten Fleck.»

Unfallopfer Amaya N. (†37)
Foto: Zvg

Unterdessen versuchen die Hinterbliebenen, mit der Katastrophe zurechtzukommen. Auf Instagram gedenken sie den Todesopfern des schlimmsten Bootsunglücks seit langem. Eine Überlebende des Crashs teilt Videos, teils aufgenommen am Unglückstag, auf Instagram: «Mein Herz schmerzt für die Freunde, die ich verloren habe. Ich weiss, ich wurde in diesem Bootsunfall aus einem Grund verschont – um die Verstorbenen mit einem Leben voller Freude, Liebe und Dankbarkeit zu ehren.»

Wie konnte das nur passieren?

Bald zwei Tage später ist die ganze Region noch immer in Aufregung. Es dürfte der wohl schlimmste Bootsunfall seit fast 100 Jahren sein, wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Aber wie kann so etwas überhaupt passieren?

Hier kam es zum Unfall.
Foto: Blick Visuals

War das Boot des 46-jährigen Mannes zu schnell unterwegs? Waren die Bootsführer nüchtern? Waren beide Boote beleuchtet und sichtbar?

«Wie zum Teufel kann das nur passieren?», sagt jemand aus dem Umfeld der Toten verzweifelt zu Blick.

«Kantonspolizei ermittelt»

Fragen, die aktuell nicht beantwortet werden. Die Kantonspolizei Schwyz bestätigte am Donnerstag lediglich das Alter der zweiten, verstorbenen Person, Amaya N.* (†37).

Die Aufarbeitung laufe, versichert Mediensprecher Roman Gisler: «Die Kantonspolizei Schwyz ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft des Kantons Schwyz den genauen Unfallhergang. Wir behandeln zentrale Fragen wie Geschwindigkeit, Standort, Beleuchtung und auch Alkoholkonsum. Zudem führen wir Befragungen der Beteiligten und weiteren Auskunftspersonen durch.»

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