«Ich wurde gewarnt, sie sei völlig verrückt»
Neue Details zur Verdächtigen Maeva R. – Schweizer zerstückelt

Die zerstückelte Leiche von Jean Pierre W. aus Sainte Croix im Kanton Waadt wurde am Wochenende in Frankreich entdeckt. Die Hauptverdächtige: eine Französin. Die Polizei soll sie bereits vor der Horrortat gesucht haben.
Publiziert: 17:38 Uhr
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Aktualisiert: 17:39 Uhr
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Das Opfer Jean Pierre W. lebte in Sainte-Croix VD.
Foto: DR

Darum gehts

  • Zerstückelte Leiche eines Schweizers in Frankreich entdeckt, Mieterin unter Verdacht
  • Verdächtige Französin hatte schlechten Ruf und psychische Probleme
  • 39-jährige Tatverdächtige arbeitete von April bis August für letzten Arbeitgeber
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Warum musste Jean Pierre W.* (†75) aus Sainte Croix VD sterben? Warum wurde seine Leiche zerstückelt? Laut den Ermittlern wurde der Körper «in zwei Hälften» geteilt und mit einem weissen, kalkähnlichen Pulver bedeckt. Die Hintergründe sind bislang unklar. 

Am Samstag hatte ein Fischer in der Ortschaft Fedry, nicht weit von der Schweizer Grenze entfernt, die Leiche des FDP-Lokalpolitikers entdeckt. Die Tat sorgte in Frankreich und der Schweiz für Entsetzen. Im Visier der Ermittler: Maeva R.* (39), eine Französin. Jean Pierre W. war ihr Vermieter.

Polizei suchte sie einen Tag vor dem Tod des Schweizers

Sie arbeitete in einer Firma, unweit der Wohnung. Ihr Chef und Mitarbeiter können nicht fassen, worin die junge Frau verwickelt ist. «Eine solche Situation ist unvorstellbar. Es ist traumatisch», sagt ihr Chef zu «24 Heures».

Einigen Mitarbeitern läuft es kalt den Rücken runter. Sie hätten Streit mit der Französin gehabt. «Vielleicht hatten wir Glück im Unglück», sagen einige von ihnen. Sie glauben, dass die 39-Jährige an einem anderen Tag möglicherweise ihre Kollegen angegriffen hätte, statt den 75-Jährigen. 

Tatsächlich hatten die Ermittler die Frau schon vor dem Tod von Jean Pierre W. im Visier. Die Polizei suchte nach ihr, genau einen Tag vor dem Verbrechen an dem Waadtländer. Konkret ging es dabei um einen Brand vom 22. Oktober. Ein unbewohntes Gebäude wurde dabei zerstört.

«Sehr kompliziert» und «temperamentvoll»

Maeva R. war laut «24 Heures» bei mehreren Landwirtschafts- und Gartenbaubetrieben im Waadtland beschäftigt. Ihr letzter Arbeitgeber erklärte, das Arbeitsverhältnis Ende Oktober nach längerer Abwesenheit beendet zu haben: «Sie arbeitete von April bis August für uns. Danach befand sie sich bei der Versicherung in psychiatrischer Behandlung. Da sie nicht zurückkehrte, haben wir uns von ihr getrennt.»

Sie wird von einem ehemaligen Chef als «sehr kompliziert» und «temperamentvoll» beschrieben. Sie habe zudem schon zuvor einen schlechten Ruf gehabt. Er sei davor gewarnt worden, sie einzustellen. Der Ex-Vorgesetzte zu «24 Heures»: «Ich wurde gewarnt, sie sei ‹völlig verrückt› und wir sollten sie nicht behalten. Sie machte uns vor ihrer Einstellung grosse Versprechungen. Anfangs schien alles gut zu laufen, doch zwei Monate später wurde die Sache kompliziert.»

«Würde mich wundern, wenn sie das alleine getan hätte»

Kurz vor der Tat soll es zu einem Streit zwischen Maeva R. und Jean Pierre W. gekommen sein, wie Jugendfreund Claude-Alain Habegger gegenüber Blick erklärt. «Ich hatte kürzlich von ihm erfahren, dass er eine Untermieterin gehabt habe, die verrückt war – ‹durchgeknallt›, wie er es nannte, und er sie vor die Tür gesetzt hatte.»

Der pensionierte Polizist kannte seinen ehemaligen Schulkameraden seit 45 Jahren. Er fügte hinzu: «Wenn es tatsächlich eine Verbindung zur Angeklagten gibt, würde es mich wundern, wenn sie das alleine getan hätte, aber ich bin nicht mehr im Beruf und habe keinen Kontakt mehr zu meinen ehemaligen Kollegen. Die Ermittlungen könnten jedoch relativ schnell voranschreiten, da es bisher nun eine Verhaftung gibt.»

* Namen bekannt 

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