Darum gehts
- Französin (19) transportierte falsche Polizisten für Betrug in die Schweiz
- Rentner wurden Opfer von Diebstahl und Betrug durch Minderjährige
- Fast 1000 Anzeigen wegen falscher Polizisten in der Westschweiz
Mehrere Male hat eine Restaurantangestellte (19) aus dem französischen Département Haute-Savoie zwei Minderjährige, ebenfalls aus Frankreich, in die Schweiz chauffiert. Ihre Aufgabe: Die beiden Jugendlichen in Lausanne VD abladen, damit sie sich dort als Polizisten ausgeben und Rentnerinnen und Rentner abzocken können. Das berichtet «24 heures».
Für jede Fahrt in die Schweiz und zurück bekam die Französin 100 Euro (92 Franken). Einmal wurde ihnen eine fast hundertjährige Frau aus dem Maupas-Quartier zum Opfer. Einer der falschen Polizisten klingelte an ihrer Tür und erklärte ihr, ihr Bankkonto sei leergeräumt worden. Als die Rentnerin den Minderjährigen in ihre Wohnung liess, stahl er ihr die Bankkarte, 500 Franken in Bar, Uhren und Schmuck.
Delikte nehmen in der Westschweiz zu
Die Französin fuhr die beiden falschen Polizisten daraufhin zu einem Bancomaten, wo sie mit der gestohlenen Karte 900 Franken abhoben. Ebenfalls probierten sie, online drei Handys zu bestellen – dies funktionierte schlussendlich jedoch nicht.
Die Rentnerin erstattete Anzeige. Vor einem Zivilgericht wurde die Jugendliche wegen Betrugs verurteilt und zu einer Geldstrafe in Höhe von 900 Franken, einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren sowie einer Busse von 300 Franken verurteilt. Dazu kommen die Gerichtskosten in Höhe von 2325 Franken. Die beiden falschen Polizisten müssen sich derweilen vor einem Jugendgericht verantworten.
Nicht nur im Kanton Waadt sieht sich die Polizei zunehmend mit falschen Polizisten konfrontiert – wie SRF berichtet, gab es in der gesamten Westschweiz bis Mitte Jahr fast 1000 Anzeigen.