Teenie-Gangs klauen Luxusautos im Wallis – Experte erklärt
«Durch die Gruppendynamik sinkt die Hemmschwelle»

Am Montag im Wallis, vor vier Tagen in Zürich und in den letzten Monaten immer häufiger: Teenie-Gruppen brechen in Autohäuser ein und stehlen Luxusfahrzeuge. Doch was steckt hinter dem Phänomen? Blick hat mit einem Experten gesprochen.
Publiziert: 17:26 Uhr
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In Siders VS brachen am Montag mehrere französische Jugendliche in eine Garage ein und stahlen Luxusautos.
Foto: Martin Meul

Darum gehts

  • Jugendliche Banden brechen vermehrt in Autohäuser ein und stehlen Luxusautos
  • Im Wallis stahlen am Montag französische Jugendliche Luxusboliden aus einer Garage
  • Vier Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren wurden kürzlich im Kanton Zürich festgenommen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

In der Nacht und in Gruppen schlagen sie zu. Gerade häufen sich immer wieder Meldungen über jugendliche Banden, die in Autohäuser einbrechen und Luxusautos stehlen. 

Erst in der Nacht auf Montag brachen in Siders VS mehrere Personen um drei Uhr in eine Garage im Industriegebiet ein und stahlen mehrere Luxusfahrzeuge, wie die Kantonspolizei Wallis in einer Mitteilung schreibt. Ein 16-jähriger mutmasslicher Täter wurde von der Kantonspolizei Genf festgenommen. Zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren konnte die Kantonspolizei Wallis in Martigny VS festnehmen.

Polizei spricht von «neuem Phänomen»

Die Kantonspolizei Wallis bestätigt auf Anfrage von Blick, dass es sich um Personen aus Frankreich handelt. Drei der gestohlenen Fahrzeuge seien in Genf gefunden worden, eines in Frankreich. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

Die Kantonspolizei Wallis beobachtet ein Muster: «Hochwertige und leistungsstarke Fahrzeuge werden regelmässig ins Visier genommen und mithilfe der vor Ort gefundenen Originalschlüssel gestohlen», erklärt die Polizei das Vorgehen. 

Immer wieder stehen ganz bestimmte Jugendliche im Zentrum der Aktionen: «Dieses neue Phänomen zeigt deutlich, dass die Täter sehr oft Minderjährige aus Frankreich sind», heisst es in der Mitteilung der Kantonspolizei Wallis. 

Was steckt hinter dem Phänomen?

Doch warum werden immer mehr Jugendliche zu Tätern? Blick hat beim forensischen Psychiater Frank Urbaniok (62) nachgefragt. «Diese Dynamik der kriminellen Neigung von Jugendlichen beobachten wir vor allem konzentriert bei Gangs und Banden», erklärt Urbaniok. 

Das hat gefährliche Folgen: «Die Hemmschwelle sinkt, auch bedingt durch die Gruppendynamik. Denn in den Gangs geht es um Zugehörigkeit und Identität. Mit solchen Taten zeigt man, wie cool man drauf ist, und gewinnt Anerkennung», verdeutlicht der Experte. 

Fahrzeuge werden ins Ausland verbracht

Nicht zuletzt brachen vor vier Tagen in einem Autohaus in Langnau am Albis ZH vier Jugendliche ein, um Luxusboliden zu klauen. Doch der Einbruch löste einen Alarm aus. Die Polizei war schnell vor Ort. 

Vier Jugendliche konnten festgenommen werden. Auch sie wohnen in Frankreich. 

Kriminelle Banden aus Frankreich

Immer wieder agieren kriminelle Banden aus Frankreich in der Schweiz. So brachen im Juli mehrfach Täter in Waffengeschäfte im Kanton St. Gallen ein und deckten sich mit Waffen ein. Die Ermittler vermuteten dahinter organisierte Machenschaften französischer Banden. 

2023 nahm die Walliser Kantonspolizei zudem einen riesigen Drogenring in Siders VS hoch. Über eine halbe Tonne Marihuana und zwei Kilo Kokain hatten die Drogendealer verkauft. Insgesamt wurden 30 Personen festgenommen. 

In diesen Hochhäusern war die Drogenbande aktiv
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Ghetto-Verhältnisse in Siders:In diesen Hochhäusern war die Drogenbande aktiv

Diese Muster machen der Polizei Sorgen, wie der Walliser Polizeikommandant Christian Varone damals erklärte: «Was in Frankreich im Bereich der Betäubungsmittel passiert, schwappt langsam, aber sicher die Rhone hinauf.» Auch Experte Urbaniok sieht einen Anstieg der kriminellen Neigung in Jugendgangs: «Besonders die Gewaltdelikte nehmen zu. Das zeigt sich auch im verstärkten Einsatz von Messern.»

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