Darum gehts
- Saharastaub und Rauch aus Kanada verschlechterten die Luftqualität
- Saharastaub trägt erheblich zur Aerosolbelastung im Frühling bei
- PM2,5-Partikel in Zürich am Freitag bei 29 Mikrogramm
Erst trübte der Rauch von Kanadas Waldbränden unsere Sicht, jetzt folgt der Saharastaub. Die Sonne schafft ihren Durchbruch nicht – heiss ist es aber trotzdem. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) publizierte dazu am Freitag auf X Bilder der getrübten Sicht. Liegt Saharastaub in der Luft, reflektiert und streut er einen Teil des Sonnenlichts. Der Himmel färbt sich gelblich und die Sonnenauf- und -untergänge sind spektakulärer. Ausserdem führt der Staub zu einer erhöhten Konzentration von Feinstaub in der Luft.
Die Luftqualität war jedoch inzwischen wieder besser als Mitte Woche, als der Rauch aus Kanada die Luft belastete. In Zürich lag die Konzentration der sogenannten PM2,5-Partikel am Freitagvormittag bei 29 Mikrogramm, wie der Webseite des Schweizer Umweltunternehmens IQAir zu entnehmen war. Das ist Feinstaub mit einem Durchmesser, der kleiner ist als 2,5 Mikrometer. Der gesetzliche Tagesmittelgrenzwert liegt dazu bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.
Ganz Europa betroffen
Saharastaub-Ereignisse tragen laut dem Wetterdienst im Frühling und im Herbst erheblich zur Aerosolbelastung bei. Mineralstaub ist ein wichtiger Bestandteil des atmosphärischen Aerosols. Er stammt hauptsächlich aus Wüsten, entsteht aber auch durch die Bodenerosion und die Landwirtschaft.
Die Sahara ist die grösste Quelle von Mineralstaub, sie setzt zwischen 60 und 200 Millionen Tonnen Staub pro Jahr frei. Während die grösseren Partikel rasch wieder zu Boden fallen, können die kleineren Tausende von Kilometern weit getragen werden und ganz Europa erreichen.
Partikel können gefährlich werden
Der Rauch aus Kanada sorgte diese Woche für schlechte Luft. Einige Messstationen wiesen am Mittwoch Werte auf, die als ungesund gelten. Die gesetzlichen Grenzwerte wurden vielerorts überschritten. IQAir zufolge war insbesondere die Feinstaubbelastung erhöht. Die Konzentration der PM2,5-Partikel betrug an der Messstation Bern-Bollwerk am Mittwochnachmittag mehr als das Zehnfache des Jahresrichtwerts der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Auch an zahlreichen weiteren Messstationen in der ganzen Schweiz betrug die Konzentration mehr als das Fünffache des Jahresrichtwerts. Diese Feinstaubpartikel sind vor allem aufgrund ihrer geringen Grösse ein Gesundheitsrisiko. Die feinen Partikel können tief in die Atemwege und sogar ins Blut eindringen.