«Als die Feuerwehr mit dem Wasser kam, war ich beruhigter»
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Anwohner erlebt Brand hautnah:«Als die Feuerwehr mit dem Wasser kam, war ich beruhigter»

«Es war ein Riesenaufmarsch»
Frau (†63) stirbt bei Wohnungsbrand in Gossau SG

In einem Wohnblock mit 36 Alterswohnungen brach in der Nacht auf Sonntag ein Feuer aus. In der betroffenen Wohnung fand die Feuerwehr eine Leiche. Beim Quartiersverein ist man schockiert.
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Der Tag danach. Blick ist vor Ort.
Foto: Sandro Zulian

Darum gehts

  • Feuer in 13-stöckigem Wohnhaus mit Alterswohnungen in Gossau SG
  • Einsatzkräfte finden leblose Person in betroffener Wohnung
  • 25 Personen evakuiert und für die Nacht in Turnhalle untergebracht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Grosseinsatz in Gossau SG: Am Samstagabend brach in einer Wohnung im sechsten Stockwerk eines 13-stöckigen Hochhauses an der Witenwisstrasse ein Feuer aus. Das Gebäude mit 36 Alterswohnungen wurde evakuiert, wie ein Polizeisprecher gegenüber Blick bestätigte.

Brand in Wohnblock in Gossau SG
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Alterswohnungen evakuiert:Brand in Wohnblock in Gossau SG

In der Brandwohnung stiessen die Einsatzkräfte auf eine leblose Person, wie die Polizei später in der Nacht in einer Mitteilung schreibt. Nach Blick-Informationen handelt es sich bei der verstorbenen Person um eine Schweizerin (†63). Die Todesursache werde untersucht. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte sei dicker Rauch aus den Fenstern der Wohnung gedrungen, heisst es weiter.

25 Personen seien aus dem Gebäude evakuiert und in einer nahegelegenen Turnhalle provisorisch untergebracht worden. Beim betroffenen Gebäude an der Witenwisstrasse handelt es sich um einen Wohnblock mit 12 Stockwerken und insgesamt 36 Einzelwohnungen, die vorwiegend von älteren oder betagten Personen bewohnt sind. Nicht alle Wohnungen seien bewohnt gewesen, so ein Polizeisprecher weiter.

Brandursache unklar

Die Feuerwehr konnte den Brand löschen. Dabei kam ein Hubretter zum Einsatz, mit dem die Feuerwehrangehörigen auf Höhe des 6. Stockes gefahren wurden und von dort aus den Vollbrand in der Wohnung bekämpfen konnten. Neben der Brandwohnung wurde auch die Wohnungen unterhalb und oberhalb in Mitleidenschaft gezogen. Insgesamt sind drei Wohnungen nun unbewohnbar.

Die Todesursache der 63-Jährigen ist unklar und wird untersucht. Ebenfalls unklar ist die Brandursache und der entstandene Sachschaden. Dieser dürfte mehrere hunderttausend Franken betragen. Die betroffene Wohnung wurde komplett zerstört. Unter Leitung der Staatsanwaltschaft hat die Kantonspolizei St. Gallen die entsprechenden Ermittlungen aufgenommen.

Ein Leserreporter hatte dem Blick in der Nacht geschrieben, dass das Feuer von einem Küchenbrand ausging. Bestätigt ist das nicht. Die Brandursache wird untersucht.

Im Einsatz stand ein Grossaufgebot von Feuerwehren, Rettungsdienst und Polizei. Die Feuerwehr war mit knapp 100 Angehörigen und mehreren Fahrzeugen ausgerückt. Die verschiedenen Arbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden.

Nachbar: «Es war ein Riesenaufmarsch»

Fredi Noser (73) wohnt im Nachbarhaus. Er hat Brand und Einsatz miterlebt. Er berichtet von Lärm und den vielen Rettungskräften rund um das betroffene Gebäude. «Ich bin auf den Balkon, es hat nach Rauch gestunken», schildert er im Gespräch mit Blick.

Zeitweise war ihm etwas mulmig zumute. «Es war ein Riesenaufmarsch von Feuerwehr, Polizei und Sanität.» Als die Feuerwehr schliesslich die Leiter ausgefahren habe, habe er sich wieder sicher gefühlt. Um 2 Uhr sei Ruhe eingekehrt.

Quartiersvereinspräsident ist geschockt

Frank Ebnöther (48) ist Präsident des Quartiervereins Hirschberg in Gossau SG. Er versucht jetzt herauszufinden, wie die Betroffenen bestmöglich unterstützt werden können.

«Es ist sehr aufwühlend», sagt er zu Blick. Er macht sich Gedanken über die Bewohnerinnen und Bewohner. «Haben sie alles? Braucht es Essen oder Kleidung?» Auch, dass eine Person verstorben ist, umtreibt ihn. Wer es ist, weiss er zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht.

In seiner Amtszeit sei so etwas definitiv noch nicht passiert, fügt Ebnöther hinzu. Seit bald 50 Jahren lebt er in dem Quartier. «Wir haben schon einiges erlebt, so etwas Grosses hatten wir aber noch nie. Es ist sehr emotional.»

«Es ist schon sehr aufwühlend»
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Quartiervereinspräsident:«Es ist schon sehr aufwühlend»
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