Knatsch um Schloss Sonnenberg
Thurgauer Gemeinde verhängt Baustopp

Weil die Baustelle rund um das Schloss Sonnenberg in Stettfurt TG seit Jahren still liegt, verhängt die Gemeinde nun einen Baustopp.
Publiziert: 04.06.2021 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2021 um 10:28 Uhr
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Seit Jahren steht die Baustelle rund um das Schloss Sonnenberg still.

Seit Jahren thront hoch über dem Dörfchen Stettfurt TG ein gelber Kran. Direkt neben dem Schloss Sonnenberg, eigentlich das Wahrzeichen des Dorfes. Doch genauso lange, wie der Kran steht, ist auch das Schloss in ein Baugerüst eingepackt. Die Sanierung sollte eigentlich längst abgeschlossen sein. Doch passiert ist seit Jahren: nichts.

Die Gemeinde Stettfurt hat nun genug. Sie hat «einen baupolizeilichen Entscheid erlassen», heisst es in einer Mitteilung vom 2. Juni. Da mehrere Baugesuche erloschen seien, müssten die Bauherren nun ein neues Gesuch einreichen. Gleichzeitig müssten «die Containeranlage sowie der Baukran abgebaut werden», so der Beschluss der Gemeinde.

Schloss gehört österreichischem Multimillionär

Die Geschichte rund um das Schloss beginnt 2007. Ein österreichischer Unternehmer kauft das Gebäude, will es renovieren. Der Mann deutete in der Vergangenheit an mit seiner Familie nach Stettfurt ziehen zu wollen. Sogar die Schule hätten sie vor einigen Jahren besichtigt, schreibt das «Tagblatt». Passiert ist seither aber nicht mehr viel.

Das hat nun auch der Gemeinderat erkannt. Es seien vereinbarte Termine nicht eingehalten worden, weshalb man reagieren müsse. «Leider hat der Schlosseigentümer bis jetzt nichts Konkretes geliefert, weshalb diese Schritte aus Sicht des Gemeinderats nun notwendig geworden sind», so die Gemeinde. Es sei mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen, dass die «Substanz gefährdet» ist. Nun stehen die Baumaschinen vollständig still. Seit über einem Jahr.

Die Einwohner Stettfurts nehmen die Dauer-Baustelle nach fast 14 Jahren mit Humor. Den gelben Kran bezeichnen sie schon scherzhaft als Wahrzeichen – und es gibt sogar schon Bemühungen, ihn unter Denkmalschutz zu stellen. Wie lange er noch steht, scheint bei dieser Geschichte völlig offen. (zis)

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