«Ich habe sehr wohl zugehört»
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Karin Keller-Sutter:«Ich habe sehr wohl zugehört»

Leser zu Keller-Sutters Trump-Telefonat
«Leute zu belehren, ist nie ein Rezept»

Nach Blick-Enthüllungen über Keller-Sutters Zoll-Telefonat mit Trump üben Amerikaner aus dem Umfeld des US-Präsidenten Kritik an der «belehrenden» Haltung der Bundespräsidentin. Die Blick-Leserschaft reagiert zwiegespalten auf die Vorwürfe.
Publiziert: 24.08.2025 um 17:30 Uhr
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Nach dem Leak des Zoll-Telefonats zwischen Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und US-Präsident Donald Trump reagieren nun die Amerikaner.
Foto: Sébastien Agnetti/13PHOTO

Darum gehts

  • Das Zoll-Telefonat zwischen Keller-Sutter und Trump sorgt für Kontroversen
  • Keller-Sutters Reaktion auf Handelsdefizit verärgerte Trump laut US-Quellen
  • Blick-Leser zeigen sich zwiegespalten über die Reaktion der Bundespräsidentin
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

US-Präsident Donald Trump (79) hält die Schweiz seit dem 1. August mit Zöllen in Höhe von 39 Prozent auf helvetische Exporte in Atem. Doch was hat der US-Präsident gegen uns? Im Zentrum dieser Frage steht auch immer wieder das 34-minütige Telefonat zwischen Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) und Donald Trump vom 31. Juli. 

Am vergangenen Wochenende machte Blick Details aus diesem Gespräch publik: Der US-Präsident trat darin herablassend auf und stellte Geldforderungen. Die Enthüllung blieb nicht ohne Folgen. Aus dem Umfeld des US-Präsidenten und der US-Regierung gab es nun Kritik an der Darstellung. Aus amerikanischer Sicht wurde betont, dass Keller-Sutters Intervention eine noch entscheidendere Rolle beim Scheitern des Handelsdeals gespielt habe als bisher bekannt.

Zentral: Die Bundespräsidenten habe Trump vor allem mit ihrer Reaktion auf dessen Hinweis zum 40-Milliarden-Defizit im Handel mit der Schweiz in Rage gebracht. Statt sich entgegenkommend zu zeigen, habe sie ihn, zwar sachlich nachvollziehbar, korrigiert, jedoch nicht diplomatisch genug agiert. 

«Zu belehren, ist kein Rezept bei Donald Trump»

Wie so oft demonstriert auch dieses Telefonat: Politik lässt sich nicht schwarz-weiss betrachten. Das zeigt sich auch in den Kommentaren der Leserschaft, die sehr zwiegespalten auf die Vorwürfe der Amerikaner gegenüber Keller-Sutter reagiert. 

So schreibt Leser Christian Sommer: «Leute zu belehren, anstatt Lösungen aufzuzeigen, ist nie ein Rezept und sicher nicht bei Trump». Zudem fragt er sich, ob die Bundespräsidentin als einzige Gesprächspartnerin für Donald Trump die richtige Lösung gewesen sei. «Wenn es gelungen wäre, dass KKS zusammen mit Parmelin und Cassis persönlich aufgetreten wäre, dann wäre wohl etwas Besseres herausgekommen». 

Helfen jetzt nur noch Zölle auf Gold?

Leser Markus Guggisberg kritisiert «den Vortrag in Volkswirtschaft» der Bundespräsidentin ebenfalls und betont: «Es ist zu hoffen, dass die Zölle noch um den Faktor Gold korrigiert werden». Dieser Ansicht schliessen sich einige Leser in den Kommentaren an. Sie berufen sich dabei auf den Vorschlag des Swatch-Chefs Nick Hayek (70), der fordert, die Schweiz solle mit einer Exportsteuer auf Goldbarren in der Höhe von 39 Prozent Donald Trump Paroli bieten. 

Doch in den Kommentaren zeigen sich einige unversöhnlicher, was die Rolle der Bundespräsidentin angeht. Immer wieder fordern Stimmen einen Rücktritt Keller-Sutters. Leser George Mueller meint: «Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte, was den Inhalt des Telefonats betrifft. Ob diese Bundespräsidentin noch tragbar ist, entscheidet am Schluss bei den nächsten Wahlen das Volk». 

Hat die Bundespräsidentin richtig reagiert?

Viele Leser haben jedoch auch Lob für Karin Keller-Sutter, betonen ihr Rückgrat bei den Verhandlungen mit dem US-Präsidenten. So auch User Maurus Weber: «Ich ziehe den Hut vor unserer Bundespräsidentin. Anscheinend eine der wenigen mutigen Frauen in Europa, die dem Narzissten und Egomanen im Weissen Haus den Meister zeigte». 

Auch Fritz Duetsch findet, dass man Keller-Sutter nicht die alleinige Schuld zuschreiben sollte, denn vor dem Telefonat hätten viele Klartext und keine Schmeicheleien eingefordert. Leser Marcel Freudiger betont: «Frau Keller-Sutter hat die Schweiz nicht an Trump verkauft». Dieser Meinung schliesst sich auch User Hene Flükiger an und betont, die EU hingegen habe sich durch ihren Deal von den USA abhängig gemacht. 

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