Darum gehts
- Mieter klagt über Schimmelbefall in Wohnung, Vermieterin unternimmt nichts
- Asthmatiker leidet unter Gesundheitsproblemen, Hund ebenfalls betroffen
- Schimmel in 1,5-Zimmerwohnung nach zwei Monaten überall sichtbar
Clint Wunderli (38) weiss nicht mehr weiter. Nach dem Tod seines Vaters zieht der IV-Rentner Anfang September in eine 1,5-Zimmerwohnung an der Dorfstrasse in Rümikon AG. Die frisch gestrichene Wohnung macht einen schicken Eindruck. Doch zwei Monate später graut es überall. In den Ecken, neben dem Sofa, in und um den Kleiderschrank spriesst der Schimmelpilz. «Ich wohne in einem Schimmelloch», sagt Wunderli gegenüber Blick. Und: «Nichts nützt dagegen!»
Der Asthmatiker fürchtet um seine Gesundheit und die seiner zwei Hunde. Er hat schon seine Vermieterin um Hilfe gebeten. Nur die findet: Selbst schuld!
Aufgelöstes Möbelstück
Ein Augenschein vor Ort zeigt: In den Ecken zu den Aussenwänden der Wohnung spriesst schwarz-grauer Schimmelpilz. Die Gipswände fühlen sich feucht an. An einzelnen Stellen zerbröselt die Wand wegen der hohen Feuchtigkeit. Dahinter ist eine Dampfbremse zu sehen und etwas Isolation aus Steinwolle. Wunderlis Kleiderschrank hat sich bereits aufgelöst, auch auf und in ihm wuchsen die Pilze. Die Ruine des Möbelstückes steht jetzt vor dem Haus.
Besonders bedenklich: Auch die Wand hinter dem Sofa, auf dem der Asthmatiker schläft, ist vom Schimmelpilz befallen. «Ich beginne zu husten», sagt Wunderli. «Ich habe vom Arzt jetzt einen stärkeren Asthmaspray erhalten.»
Auch einer seiner zwei Hunde, der kleine Chihuahua Sam (7), werde jetzt krank, so Wunderli. Die Cane-Corso-Hündin Beverly (3) hingegen zeige noch keine Symptome.
«Nicht mein Fehler»
Bevor Wunderli eine IV-Rente wegen einer angeborenen Hormonstörung erhielt, arbeitete er als Fachmann Betriebsunterhalt bei einer Gemeindeverwaltung. Er weiss eigentlich, wie man in einer Wohnung Schimmelwuchs verhindert. Nur: «In dieser Wohnung ist das nicht möglich», sagt Wunderli. «Es ist wirklich nicht mein Fehler!»
Der Schimmelbefall zeigte sich ein erstes Mal bei einer Reparatur: Der Kühlschrank fiel wenige Wochen nach Wunderlis Einzug aus und musste ersetzt werden. Beim Ausbau durch einen Fachmann dann der Schreck: Hinter dem Kühlschrank war ein grosser grauer Fleck sichtbar. Schimmel!
Gemeinde kann nicht helfen
Inzwischen ist der Schimmel praktisch überall in der Wohnung. Wunderli meldet den Missstand der Besitzerin. «Aber sie schimpfte nur», sagt er. «Oder machte sich nur lustig über mich.»
Wunderli zeigt Blick den Whatsapp-Verlauf. In dem Chatverlauf fliegen die Fetzen. Es werden gegenseitig Vorwürfe gemacht. In Sachen Schimmel sagt die Besitzerin schnippisch, dass Wunderli ja gehen kann. «Oder auch bleiben und im Schimmel leben. Mir egal. Bleib im Schimmel. Ist doch gut. Bleib gesund.»
Daraufhin bittet Wunderli bei seiner Wohngemeinde Zurzach um Hilfe. Doch auch dort kann ihm niemand helfen, der IV-Rentner wird zur Sozialhilfe weitergeleitet. «Die sagten mir, dass sie nicht helfen können, sie hätten kein Notzimmer.»
Die Gemeindeverwaltung teilt Wunderli auch per E-Mail mit, dass sie ihn nicht unterstützen kann. Sie verweist auf den Mieterverband und die Schlichtungsbehörden.
«Keine Probleme bei Vormieter»
Als Blick die Vermieterin mit der Situation konfrontiert, reagiert diese wütend. Sie nimmt Stellung zum Fall, will aber anonym bleiben. «Der Vormieter war 13 Jahre in der Wohnung, es gab nie Probleme», sagt die Frau. Der «Neue» soll vieles falsch machen. «Um Geld zu sparen, benutzt er die Elektroradiatoren nicht, sondern heizt mit einem Petroleum-Ofen. Das gibt durch die Verbrennung zusätzliche Luftfeuchtigkeit und die Luft zirkuliert nicht. Auch die Deckenventilatoren lässt er nicht laufen, wie wir das abgemacht hatten.»
Nun folgen Konsequenzen: Sie habe Wunderli schon mündlich gekündigt, sie werde das jetzt auch noch schriftlich und eingeschrieben machen, sagt die Frau. «Und für die Schäden muss er auch aufkommen!»
Der IV-Rentner gibt zu, dass er einen Petroleum-Ofen benutzt. Aber davon könnten die Schäden nicht kommen, meint Wunderli. Auch dass die Deckenventilatoren im Winter laufen sollen, habe er jetzt zum ersten Mal gehört.
Die Fronten zwischen Mieter und Vermieter sind derart verhärtet, dass die beiden Parteien sich Mitte Januar vor der Schlichtungsbehörde treffen werden. Der IV-Rentner weiss nicht, was er bis dahin tun soll. «Ich will nicht so lange hierbleiben. Ich suche dringend eine andere Wohnung!»
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