Darum gehts
- Sebastian Meier bucht Flug, Kreditkarte doppelt belastet, Geld nicht zurück
- Probleme bei Buchung über Swiss-App führten zu Doppelbelastung
- Insgesamt 1134,82 Euro wurden fälschlicherweise von Meiers Konto abgebucht
Ein paar Tage Dolce Vita und noch mal Sommer. Raus aus der Herbst-Schweiz. Das war der Plan von Sebastian Meier (45) aus Lachen SZ. Mit Edelweiss ging es mit seiner Frau und der Tochter Ende August für ein verlängertes Wochenende nach Sizilien. «Der Flug und die Ferien waren toll», sagt der Deutsche zu Blick.
Trotzdem ist der Unternehmer sauer auf die Swiss. Denn bei der Buchung via Swiss-App hatte er Probleme. «Nach dem Posten ‹Kartenzahlung autorisieren› kam die Meldung ‹technischer Fehler›. Also habe ich es erneut versucht. Und wieder kam die Meldung ‹technischer Fehler›.»
Der Flug war nicht gebucht. Doch das Geld dafür wurde bezahlt. «Mir wurde zweimal meine Kreditkarte belastet. In Sekunden war das Geld weg. Insgesamt 1134,82 Euro.» Meier hat zwei Wohnsitze. Einen in Deutschland und einen in der Schweiz. Den Flug hatte er in Deutschland gebucht. Darum ist der Preis in Euro angegeben.
Mitarbeiter versprach, falsche Doppelbelastung zu beheben
Meier meldet sich daraufhin bei der Hotline. «Ich hatte gehofft, dass mir schnell geholfen wird.» Und zunächst sieht es auch danach aus. Gegen eine Gebühr von 10 Franken verspricht der Mitarbeiter bei der Buchung zu helfen. «Ich habe gedacht, dass dann die eine Buchung korrigiert und die doppelte eben storniert wird. Stattdessen wurde einfach ein drittes Mal der Flug gebucht.»
Immerhin: Dieses Mal gelingt die Buchung. Und: Der Swiss-Mitarbeiter verspricht, die falsche Doppelbelastung zu beheben, und kündigte eine Rückabwicklung an.
«Das ist eine Sauerei»
Familie Meier fliegt kurz darauf in die Ferien. Inzwischen ist der Deutsche wieder zurück. Sein Geld ist immer noch nicht da. Und Meier versteht nicht, wie das sein kann. Er meldet sich wieder bei der Swiss. Die Rückerstattung brauche Zeit. In zwei Wochen sei das Geld wieder drauf. Meier fragt bei seiner Bank nach. Und tatsächlich: Die Rückbuchung wurde beantragt. Doch laut seiner Bank kann das Verfahren bis zu 120 Tage dauern. «Laut meiner Bank könnte die Swiss das beschleunigen. Bislang ist das aber nicht geschehen.»
Meier fliegt als Unternehmer viele Male im Jahr und ist von der Swiss enttäuscht. «Wegen eines technischen Fehlers ist das Geld schnell weg. Warum kann der Fehler dann nicht ebenso schnell behoben werden?» Ausserdem ärgern ihn die 10 Franken Gebühr, die bei der Hotline fällig wurden. «Ich habe keinen Fehler gemacht. Und dann verlangt die Swiss auch noch eine Gebühr. Das ist eine Sauerei.»
«Können wir im Nachhinein leider nicht mehr abschliessend klären»
Und was sagt die Swiss dazu? «Wir bedauern, dass es bei dieser Buchung zu Unregelmässigkeiten und zu einer Doppelbelastung gekommen ist. Wir verstehen, dass dies für Herrn Meier ärgerlich ist, und entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten», sagt Swiss-Sprecherin Silvia Exer-Kuhn zu Blick. Die Buchungspanne sei wegen eines technischen Fehlers passiert. «Weshalb das so war, können wir im Nachhinein leider nicht mehr abschliessend klären.»
Dass die Beträge vorübergehend blockiert werden, ist ein Standardverfahren. Es gehe lediglich darum, sicherzustellen, dass das Geld für die Buchung auch tatsächlich vorhanden ist. Exer-Kuhn weiter: «Sobald bei uns solche Fälle bekannt sind, stornieren wir entsprechende Autorisierungen, und die Freigabe der entsprechenden Beträge wird von unserem System umgehend verarbeitet.»
Wie lange es dauert, bis das Geld dann wieder freigegeben wird, hänge von der Bank ab. Im Fall von Meier «sollte die Blockierung der Beträge inzwischen aufgehoben worden sein», erklärt die Swiss-Sprecherin. Sebastian Meier kann das so nicht bestätigen. Laut seiner Banking-App ist das Geld noch blockiert.