Höchstes Militärgericht beurteilte jetzt das «Ritual»
Kommandantin liess Rekruten per Faustschlag befördern – 22 Verletzte

Offiziere beförderten ihre Rekruten per Faustschlag – 22 wurden verletzt. Jetzt hat das höchste Militärgericht das Ritual beurteilt.
Publiziert: 04:11 Uhr
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Aktualisiert: 07:27 Uhr
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Infanterie-Rekrutenschule im neuenburgischen Colombier.
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Darum gehts

  • Kommandantin lässt Rekruten schlagen. Militärjustiz verurteilt Offiziere wegen Körperverletzung
  • Ritual: Faustschläge auf Schlüsselbein und Schulter bei Abzeichenübergabe
  • 22 Soldaten suchten Truppenarzt auf, 14 erhielten Dispensationen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Es sind Szenen, die in der Schweizer Armee längst tabu sein sollten: 2018 liess eine Kompaniekommandantin in Colombier NE ihre Rekruten mit Faustschlägen auf Schlüsselbein und Schulter «befördern». 22 Soldaten suchten danach den Truppenarzt auf, zwei mit Verdacht auf Rippenbrüche. Der Arzt stellte 14 Dispensationen aus und reichte Strafanzeige ein.

Die Kommandantin hatte ihre Offiziere scherzhaft ermuntert: «Ich toleriere bis zu zwei gebrochene Schlüsselbeine.» Mit der Härte wollte sie Respekt gewinnen. Wie CH Media berichtet, verurteilte die Militärjustiz nun die Frau und 12 weitere Offiziere wegen Körperverletzung zu bedingten Geldstrafen von 15 Tagessätzen und Bussen von 400 Franken.

Kommandantin macht Karriere

Das Ritual wird im Artikel wie folgt beschrieben: Am Freitagabend versammelte die Kommandantin ihre Rekruten im Ehrenhof. Nach der Übergabe des Soldatenabzeichens folgte ein Faustschlag auf Schlüsselbein oder Schulter. Auch Unteroffiziere machten mit. Dumpfe Schläge hallten durch den Hof, einige Soldaten wankten, Videos dokumentieren die Szene.

Die Kommandantin gestand, die Gewaltexzesse geduldet und ihre Pflichten verletzt zu haben. Dennoch machte die heute 35-Jährige Karriere: Sie ist inzwischen Majorin und bildet Berufsoffiziere aus. Das Militärkassationsgericht sprach von einem «bedauerlichen Ausrutscher in einer ansonsten vorbildlichen Militärkarriere». Sie habe ihren Status «voll und ganz verdient». Vor Gericht verteidigte sie sich damit, als Frau in den Bodentruppen habe sie Härte demonstrieren wollen – aus Angst, als «zu nett» oder «nicht kämpferisch genug» zu gelten.

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