Er schaufelte Schnee, schrubbte Toiletten, kümmerte sich um das Trassee. Minnas G.* (30) aus Chur arbeitete hart für sein Geld. Doch dann schmiss die Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB) ihn raus. Fristlose Kündigung!
Nicht wegen seiner Arbeit, sondern wegen seiner Pausen. Die verbrachte G. damit sich auf seinem Tablet Pornos anzuschauen – auch im Beisein von Kollegen. Der Ex-Dachdecker betonte aber, dass seine Hose immer zu gewesen sei. Die LBB liess nicht mit sich reden, ergänzte danach sogar ihr Personalreglement mit einem Porno-Passus.
«Wir brauchen jemanden, der anpackt»
Jetzt ist der gelernte Waldarbeiter auf Jobsuche. «Ich habe mich arbeitslos gemeldet und hoffe, dass ich bald was finde», sagt er zu BLICK.
Im Sommer kann er bei einem Gemüsebauern arbeiten. Doch bis dahin hat er keine Lust zu warten. Seine Finger lange stillhalten, kann er nicht. Minnas G. will arbeiten. Und das wissen Schweizer Unternehmer zu schätzen und melden sich bei BLICK. Sie wollen dem Geschassten eine Chance geben.
Zum Beispiel Hansjörg Schatt (54) aus Mönchaltorf ZH. Der Getränkehändler zu BLICK: «Wir brauchen jemanden, der anpackt und ich denke, Minnas G. bringt das mit.»
«Grund für seine Entlassung interessiert mich nicht»
Dass Minnas G. seine Pausen anders verbringt als der gewöhnliche Mitarbeiter findet Schatt in Ordnung. Da ist der Getränke-Chef liberal eingestellt: «Grundsätzlich kann er Pornos schauen, wo er möchte, solange die Leistung stimmt und niemanden damit stört.» 45 Angestellte arbeiten derzeit für den Getränkehändler – vielleicht könnten es bald 46 werden.
Auch ein Bühnenbauer aus der Zentralschweiz lädt den Arbeitslosen zu einem Vorstellungsgespräch ein. Der Unternehmer zu BLICK: «Der Grund für seine Entlassung interessiert mich nicht. Bei uns wird G. alle Hände voll zu tun haben und viel Zeit auf der Baustelle verbringen.»
Minnas G. freut sich über die Offerten. «Das hört sich toll an», sagt er, als er von BLICK von den Angeboten erfährt. «Ich werde mich gleich bei den Firmen melden.»
* Name bekannt