Eltern und Bekannte trauern nach Bluttat in Berikon AG um Luisa G. (†15)
«Sie rief immer wieder den Namen ihrer Tochter»

Luisa G. (†15) aus Rudolfstetten AG ist tot. Sie ist das Opfer einer Auseinandersetzung mit einer Mitschülerin (14). Familie und Bekannte trauern um die junge Tote. Niemand versteht, wie es so weit kommen konnte.
Publiziert: 14:53 Uhr
|
Aktualisiert: 22:20 Uhr
1/12
Grosser Verlust: In Berikon AG ist es am Sonntag zu einem Tötungsdelikt gekommen. Das Opfer: Luisa G.* (†15)
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • 14-jährige Mitschülerin verletzt 15-Jährige tödlich in Berikon AG
  • Opfer als ruhiges, introvertiertes Mädchen beschrieben, hatte nur eine enge Freundin
  • Care-Team für zwei betroffene Schulklassen aufgeboten, Elternbrief wird verschickt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Farbige Blumen, Teddybären und Kerzen sowie eine Karte liegen am Tatort: Im Wald in Berikon AG ist es am Sonntag zu einem Tötungsdelikt gekommen. Bei einer Auseinandersetzung soll eine 14-jährige Schülerin ihre Kollegin Luisa G.* (†15) schwer verletzt haben. Trotz sofortiger Reanimationsversuche konnte die Teenagerin nicht mehr gerettet werden.

Der Tatort befindet sich in einem Waldstück in der Nähe des Schützenhauses Berikon. Immer wieder kommen am Montag Bekannte und Angehörige der Toten vorbei und legen Blumen nieder. Wenige Meter entfernt im Waldesinnern hat es auf den beiden Brücken über den Bach Blutspuren.

«Ich wusste, da ist etwas sehr Schlimmes passiert»

Auch ein guter Freund der Familie steht am Montagvormittag am Tatort und versucht nachzuvollziehen, was passiert ist. Er sagt zu Blick: «Ich kannte die verstorbene junge Frau. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich mit irgendjemandem streitet. So überhaupt nicht. Sie ist ein sehr ruhiges Mädchen, etwas introvertiert und fast ein bisschen schüchtern. Immer lieb.» Das Opfer habe eigentlich nur eine enge Freundin gehabt, der sie sich anvertraut hatte. Mit ihr sei sie auch manchmal in den Wald spazieren gegangen.

Gegen Mittag besuchen mehrere Personen die Familie des Opfers. So halten eine Freundin der Toten und ihre Mutter Blumen in der Hand, während sie trauernd zum Mehrfamilienhaus laufen. Eine ältere Nachbarin sagt draussen zu Blick: «Ich sah gestern viel Polizei, Krankenwagen und Helikopter. Ich wusste, da ist etwas sehr Schlimmes passiert. Wir sehen ja zum Schützenhaus hoch.»

Weiter sagt die Nachbarin: «Heute Morgen hörte ich dann immer wieder die weinende Mutter. Sie rief immer wieder den Namen der Tochter.» Sie kenne die Familie, alle seien sehr nett. Die Nachbarin sagt: «Die Tochter war etwas schüchtern, sie lief jeden Tag bei uns vorbei. Ich bin geschockt! Wie kann man ein so nettes Mädchen töten?!»

Mutmassliche Täterin wurde verletzt

Auch vor der Haustüre der Familie im Mehrfamilienhaus liegt ein Blumenstrauss mit einem roten Briefumschlag. Als der Vater Blick die Türe aufmachte, erklärte er nur: «Wir wissen selbst noch nicht, was passiert ist.» 

Luisa G. besuchte wie die mutmassliche Täterin die Kreisschule in Mutschellen. Wie Patrick Stangl, Mitglied des Schulvorstandes der KSM, zu «20 Minuten» sagte, wurde ein Care-Team aufgeboten. Dieses soll sich um die Schüler und Lehrpersonen der beiden betroffenen Klassen kümmern. Noch heute werde die Schule einen Elternbrief verschicken.

Jugendliche und Anwohner versammeln sich

Am Abend versammeln sich immer mehr Menschen am Tatort. Es sind auch viele Jugendliche vor Ort. Sie kennen das Opfer, die mutmassliche Täterin aber nicht. Warum hier ein Messer involviert war, können sie sich nicht erklären. Sie sagen, dass niemand von ihnen Messer dabei habe. Niemand. Nie.

Bei der Auseinandersetzung wurde die mutmassliche Täterin ebenfalls verletzt, allerdings nicht lebensbedrohlich. Die 14-Jährige wurde zunächst von der Ambulanz ins Spital gebracht und von der Polizei festgenommen.

* Name geändert 

Fehler gefunden? Jetzt melden