Darum gehts
- Orange Verfärbungen im Vierwaldstättersee sorgen für Rätsel
- Leserreporter entdeckte die Farbschlieren während einer Wanderung am Fronalpstock
- Herbststurm trug Blätter in grösserem Ausmass von Bäumen und Uferbereichen
Orangefarbene Schlieren ziehen sich Hunderte Meter über den Vierwaldstättersee. Ein Leserreporter hält den seltsamen Anblick in einem Video fest. Bei perfektem Herbstwetter liess er bei einer Wanderung auf dem Fronalpstock am Freitagvormittag den Blick über das Seepanorama schweifen.
Doch dann hielt er inne. Denn direkt vor dem Rütli trieben orange Spuren im See. «Was ist das für oranges Zeug im Vierwaldstättersee?», fragte er Blick. Handelt es sich vielleicht um Sedimente, die durch den Sturm aufgewirbelt wurden? Oder um anderen Dreck? Vielleicht hat jemand Farbmittel verteilt, um die Strömungen sichtbar zu machen.
Das ist des Rätsels Lösung
Nein – die Lösung erklärt sich mit der Jahreszeit. Bei den orangen Verfärbungen auf dem Vierwaldstättersee handelt es sich wahrscheinlich um Herbstlaub. Das erklärt das Amt für Umwelt des Kantons Uri auf Blick-Anfrage. «Es ist davon auszugehen, dass es sich um verwehte Blätteransammlungen handelt», erklärt Amtsvorsteher Lorenz Jaun.
Bereits am Vortag seien Blätteransammlungen vom Ufer aus beobachtet worden, sagt Jaun. Solche «Farbspuren» sind dabei keine Seltenheit: «Ähnliche Phänomene sind am Urnersee bei starkem Pollenflug bekannt», so der Amtsvorsteher.
Durch den starken Wind verweht
Grund für die Laubansammlungen: der Herbststurm. «Durch den starken Wind wurden wahrscheinlich in grösserem Ausmass Blätter von den Bäumen und ältere Blätteransammlungen von den Uferbereichen in den See getragen», sagt Jaun.
Das heisst: durchatmen. Am Vierwaldstättersee hat der Herbst einfach nur seine Spuren hinterlassen.