Neue Details im Nachbarschaftsstreit von Biel
Manfred W. (62) ist nun in einer psychiatrischen Klinik

Drohungen, Beleidigungen und Schmierereien – in Biel BE eskalierte ein Nachbarschaftsstreit zwischen zwei Mietparteien. Eine Familie fühlte sich durch ihren Nachbarn bedroht und schikaniert. Dieser sah die Sache ganz anders. Nun gibts neue Details im Fall.
Publiziert: 17:02 Uhr
|
Aktualisiert: vor 49 Minuten
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/8
«Ich habe Angst um meine Familie», sagte Shemsije H.*. Mit ihrem Nachbarn lag sie zuletzt in einem üblen Nachbarschaftsstreit.
Foto: Ralph Donghi

Darum gehts

  • Nachbarschaftsstreit in Biel eskaliert, Täter in psychiatrische Klinik eingewiesen
  • Manfred W. ist der Bruder des berüchtigten «Busenmörders» von Bern
  • Beide Nachbarschaftsparteien haben eine eigene Sicht auf den Fall
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Sandra_Marschner_Praktikantin News_Ringier Blick_1-Bearbeitet.jpg
Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Ein übler Nachbarschaftsstreit in Biel BE machte kürzlich Schlagzeilen. Denn der Konflikt eskalierte gewaltig: Drohungen und Beleidigungen, mit Filzstift auf den Boden, ans Geländer, an den Briefkasten und ans Auto gekritzelt. Blick berichtete darüber und sprach mit beiden Parteien

«Ich habe Angst um meine Familie», sagte Shemsije H.* (51) gegenüber Blick. Der Konflikt mit ihrem Nachbarn Manfred W.* (62) hatte erschreckende Ausmasse angenommen: «Er bedroht uns mit dem Tod, schikaniert uns und begeht Sachbeschädigung.» Manfred W. erklärte Blick hingegen: «Sie haben angefangen!»

W. ist nun in einer psychiatrischen Klinik

Nun gibt es eine markante Wende in dem Fall. Manfred W. ist mittlerweile in der psychiatrischen Klinik Waldau untergebracht. Darüber berichtete das «Bieler Tagblatt» zuerst. W. war dabei einem Appell des Nidauer GLP-Grossrats Beat Cattaruzza gefolgt, der ihm über eine Veröffentlichung im «Bieler Tagblatt» seine Hilfe anbot. 

Vergangenen Donnerstag überzeugte Cattaruzza Manfred W. schliesslich, sich helfen zu lassen und zur stationären Behandlung in eine psychiatrische Klinik zu gehen. Am Abend fuhr der Politiker gemeinsam mit W. nach Waldau. 

Er ist der Bruder des «Busenmörders»

Das sind aber nicht die einzigen News in diesem Fall. Wie die Zeitung weiter schreibt, handle es sich um den Bruder des Täters im sogenannten «Busenmord» vom November 1990 in Bern. Dies bestätigten Personen aus dem nahen Umfeld von W., darunter seine Schwester, gegenüber Cattaruzza und der Zeitung. 

Aufsehen erregte der «Busenmord» von Bern aufgrund der Grausamkeit der Tat. Mehrfach stach der damals 35-jährige Täter mit einem Küchenmesser auf sein Opfer, eine 53-jährige Frau ein. Dann schnitt er ihr beide Brüste ab.

Das Urteil im Dezember 1994 lautete: 15 Jahre Zuchthaus, die vor Gericht zu einer Verwahrung umgewandelt wurden. Zu hoch sei die Rückfallgefahr, wurde damals begründet. Auch Blick berichtete gross über den Fall. 

Nach kurzem Verschwinden wieder zurück in Waldau

Manfred W. soll nun in der psychiatrischen Klinik Unterstützung geboten werden. Einen Tag nach seiner Einlieferung setzte er sich zunächst noch aus der Einrichtung ab, doch konnte bald von der Polizei aufgegriffen und zurückgebracht werden, so das «Bieler Tagblatt».

Für den Nachbarschaftsstreit könnte diese Entwicklung endlich eine Lösung bieten. Denn Shemsije H. hatte Blick erklärt, dass sie aufgrund der Belastung durch den Konflikt auf der Suche nach einer neuen Wohnung seien. 

* Namen bekannt

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen