Darum gehts
- Gaza-Demonstration in Bern hinterlässt Verwüstung, Gastro-Betriebe besonders betroffen
- Restaurant Della Casa angezündet, Angestellte mussten in ersten Stock flüchten
- Mehrere Gastrobetriebe stark beschädigt, Pächter verbrachte Sonntagnachmittag mit Polizei und Feuerwehr
Die Gaza-Demonstration in Bern hinterliess am Samstag eine Schneise der Verwüstung in der Bundeshauptstadt. Besonders betroffen sind unter anderem Gastrobetriebe. Videos zeigen, wie Demonstrierende zu Tischen und Stühlen greifen und sie in Richtung der Einsatzkräfte schleudern – für die Direktorin von GastroBern, Tatjana Rothenbühler, unverständlich, wie sie gegenüber Blick betont.
«Solche Ausschreitungen sind ein absolutes No-Go», so die FDP-Politikerin. Hier ginge es um die Sicherheit der Gastrobetriebe und deren Mitarbeitende, bei deren Schutz «auf ganzer Linie» versagt werde. Dies betonte sie auch in einem Post auf LinkedIn.
Beliebtes Restaurant «angezündet»
«Alle Gastrobetriebe in der Stadt sind davon betroffen. Die Schäden sind enorm», so Rothenbühler weiter. Speziell in Mitleidenschaft gezogen: das Restaurant Della Casa, ein Liebling bei den Stadtberner und -bernerinnen.
«Das Restaurant Della Casa wurde, man kann es nicht anders sagen, angezündet. Angestellte mussten sich in den ersten Stock flüchten, alle Gartenmöbel wurden zerstört», schilderte Rothenbühler. Ein Video einer Mitarbeiterin zeigt, wie sie sich in dem Holzbau verschanzen musste, während vor den Fenstern Flammen in die Höhe schiessen.
«Zum Glück hatte einer der Polizei-Wasserwerfer noch den Kopf genug beisammen und löschte das Feuer.» Die Feuerwehr, so die FDP-Politikerin weiter, wäre nie genug schnell vor Ort gewesen, um das alte Holzgebäude noch zu retten.
«Bern muss jetzt handeln und kann nicht wegschauen»
Der Pächter soll den gesamten Sonntagnachmittag die Polizei und die Feuerwehr im Haus gehabt haben. Und er war nicht der einzige. «Mehrere Gastrobetriebe wurden stark in Mitleidenschaft gezogen, Mitarbeitende mussten sich in Sicherheit bringen, Gäste flohen – und heute stehen viele Unternehmer und Unternehmerinnen zwischen zerbrochenem Glas und beschädigtem Inventar.»
Das würde auch durch ein weiteres Video klar werden, das die Ausschreitungen vor der Bäckerei Monnier zeigt. Auch hier werden Tische, Werbeständer und Stühle umhergeworfen.
Rothenbühler fordert derweilen, dass gehandelt wird. «So etwas darf einfach nicht mehr passieren!» Die Stadtregierung müsse garantieren, dass die Gäste, das Personal und die Betriebe in der Innenstadt geschützt werden. «Als Direktorin von GastroBern sage ich klar: Die Stadt Bern muss jetzt handeln und kann nicht wegschauen.»