Angebliche Sicherheitslücken
Zürcher Polizei warnt vor Krypto-Betrüger-Briefen

Cyberkriminelle versenden derzeit gefälschte Briefe per Post, um über einen QR-Code an Zugänge von Krypto-Wallets zu gelangen. Die Masche: Die Betrüger gaukeln vor, dass Sicherheitslücken bestehen.
Publiziert: 15:13 Uhr
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Betrüger versuchen immer wieder, sensible Daten von ihren Opfern zu bekommen.
Foto: Getty Images/Science Photo Libra

Darum gehts

  • Betrüger versenden falsche Ledger-Briefe, um an sensible Kundendaten zu gelangen
  • Cyberkriminelle nutzen gefälschte Websites, um Krypto-Wallet-Zugriff zu erhalten
  • 24-Wörter-Wiederherstellungsphrase ermöglicht volle Kontrolle über das Krypto-Wallet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Immer wieder lassen sich Betrüger neue perfide Tricks einfallen, um an die Daten Anderer zu gelangen. Regelmässig werden scheinbar im Namen grosser Unternehmen Briefe versendet, in denen vor einem angeblichen Sicherheitsrisiko für die Kunden gewarnt wird. Das Ziel der Fälschungen ist immer dasselbe: Die Cyberkriminellen wollen an sensible Daten gelangen.

Als neustes Opfer trifft es gerade die französische Firma Ledger. Das Unternehmen hat sich auf Produkte und Services spezialisiert, die es Kunden erlauben, sicher digitale Vermögenswerte zu kaufen und aufzubewahren. Konkret: Es geht um Kryptowährungen. Mit den Produkten kann man sein Kryptogeld wie in einem digitalen Bankschliessfach deponieren. Und genau das wollen die Betrüger knacken. 

Die Masche funktioniert so: In den Briefen geht es um vermeintliche Sicherheitslücken bei den Ledger-Geräten. Weil angeblich deshalb ein Risiko bestehe, müsse man unbedingt ein Update der Krypto-Wallet vornehmen. Hierzu soll man den QR-Code scannen, der auf die Briefe gedruckt ist. Anschliessend wird man auf eine Webseite geleitet, auf der das vermeintliche Update vollzogen werden soll, schreibt Cybercrimepolice, betrieben von der Kantonspolizei Zürich, in einer Mitteilung. 

Nutzer scannen aus Angst den Code

Doch auf dieser gefälschten Website versuchen die Cyberkriminellen, an die 24-Wörter-Wiederherstellungsphrase (Seed Phrase) der potenziellen Opfer zu gelangen. Diese wird im Zuge eines angeblichen Sicherheitsprozesses abgefragt, um vermeintlich die Funktionsfähigkeit oder Sicherheit des Ledger-Wallets zu gewährleisten. Geben Nutzer diese 24 Wörter preis, bekommen die Betrüger vollen Zugriff auf das entsprechende Krypto-Wallet.

Das muss ich tun

Die Urheber der Briefe bauen massiven Druck auf: Scannt man den Code nicht, würden angeblich zentrale Funktionen wie Transaktionen, Gerätesynchronisierung oder der Zugriff auf bestimmte Wallet-Bereiche eingeschränkt. 

Erhältst du einen vermeintlichen Ledger-Brief sollst du diesen laut der Polizei ignorieren. Folge Links niemals leichtfertig und scanne abseits der offiziellen Websites nicht ohne Weiteres einen QR-Code. 

Hast du deine Daten preisgegeben, kontaktiere umgehend über die offiziellen Wege die Firma Ledger. Der Support kann dir weiterhelfen. Die Vermögenswerte in der Wallet sollten so schnell wie möglich auf ein neues Wallet übertragen werden.

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