Zoff um geschlechtergerechte Sprache
Aargau will «Gemeindeamman» aus der Verfassung streichen - Bevölkerung muss abstimmen

Die Aargauer Regierung will neue Begriffe für den «Landammann», «Gemeindeammann» und «Einwohnerrat» einführen. Das sorgt für Ärger.
Publiziert: 11.06.2025 um 10:51 Uhr
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Hat die Aargauer Regierung bald keinen Landammann mehr sondern ein «Regierungspräsidium»?
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Aargauer Regierung plant geschlechterneutrale Amtsbezeichnungen in der Verfassung
  • SVP und FDP lehnen Änderungen ab, SP begrüsst den Vorschlag
  • Verfassungsänderung erfordert Zustimmung der Aargauer Bevölkerung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

«Regierungspräsidium» statt Landammann, «Gemeindepräsidium» statt Gemeindeammann und «Gemeindeparlament» statt Einwohnerrat – diese Formulierungen will die Aargauer Regierung in die Verfassung schreiben, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Sie kommt damit einem Auftrag des kantonalen Grossen Rates nach. 

Insbesondere bei der SVP kommt diese Änderung nicht gut an. Sie «lehnt diese völlig unnötigen Änderungen und die damit verbundene Abkehr von traditionellen und würdigen Amtsbezeichnungen klar ab». Die bisherigen Bezeichnungen seien einzigartig. Die Änderungen würden nur Kosten verursachen, aber keinen Mehrwert bringen. 

Am Schluss entscheidet das Volk

Ins gleiche Horn bläst die FDP. Der Begriff «Ammann» sei historisch gewachsen und symbolisiere das Schweizer Demokratieverständnis. Es sei ein Alleinstellungsmerkmal, «da nur eine politisch gewählte Person diesen Titel tragen kann».

Lob gibt es hingegen von links-grüner Seite. «Es ist an der Zeit, die Bezeichnung Gemeindeammann abzulösen», so die SP. Bei höchsten politischen Ämtern sollen keine Geschlechter genannt werden. 

Die Meinungen scheinen zumindest bei den Parteien gemacht. Doch da es sich um eine Verfassungsänderung handelt, entscheidet am Schluss die Aargauer Bevölkerung. 

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