Staatssekretariat für Migration verschiebt Medien-Termin
Drohungen gegen Bundesasylzentrum in Grand-Saconnex GE

Wegen Sicherheitsbedenken verschiebt das Staatssekretariat für Migration einen Medien-Termin im Bundesasylzentrum in Grand-Saconnex GE. Die Behörden sprechen von «ernsthaften Bedrohungen».
Publiziert: 10.06.2025 um 18:29 Uhr
|
Aktualisiert: 10.06.2025 um 20:03 Uhr
Teilen
Anhören
Das Bundesasylzentrum in Grand-Saconnex GE sieht sich «ernsthaften Drohungen» ausgesetzt.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Bundeszentrum für Asylsuchende in Grand-Saconnex GE bietet Platz für 250 Asylsuchende
  • Heftige Kritik an «Gefängnisschule»
  • Staatssekretariat für Migration sagt Termin wegen Sicherheitsbedenken ab
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
KEYSTONE-SDA_Quadrat_pos.jpg
Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Das zukünftige Bundeszentrum für Asylsuchende in Grand-Saconnex GE ist laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM) «ernsthaften Drohungen» ausgesetzt. In diesem «Klima der Spannungen» wird ein für Donnerstag geplanter Besuch des Ortes für die Medien verschoben.

Das SEM teilte am Dienstagabend mit, dass «die Sicherheit unserer Mitarbeitenden und unserer Einrichtungen ernsthaft bedroht» sei. Man bedauere «dieses angespannte Klima, das den von uns vertretenen Werten des gegenseitigen Respekts und des Dialogs zuwiderläuft», hiess es weiter.

Weitere Einzelheiten nannte das SEM nicht. Es will laut Mitteilung die Medien «im Interesse der Transparenz» bald zu einer Besichtigung des Zentrums einladen.

Protest gegen «Gefängnisschule»

Seit das Projekt auf dem Tisch liegt, wird das Bundeszentrum in Grand-Saconnex von Asylorganisationen, Gewerkschaften und der Linken heftig kritisiert, vor allem wegen seiner Lage am Rande der Flughafenpiste. Das Zentrum bietet 250 Plätze und wird Asylsuchende für maximal 140 Tage aufnehmen, bevor sie einem Kanton zugewiesen oder zurückgeschickt werden.

Der Betrieb und die Lebensbedingungen werden vom Bund festgelegt, der Kanton ist jedoch für die Einschulung der erwarteten 30 Kinder zuständig. Da in den umliegenden Schulen kein Platz vorhanden ist, hat der Staatsrat beschlossen, im Zentrum und in umliegenden Räumlichkeiten Klassenzimmer zu eröffnen. Anfang des Monats wurden über 6500 Unterschriften gegen diese «Gefängnisschule» eingereicht.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden