«Wenn alles gut läuft»
Bald könnte erstmals eine Migrantin höchste Schweizerin werden

SP-Nationalrätin Farah Rumy soll ab Dezember 2. Vizepräsidentin des Nationalrats werden. Die 33-jährige Solothurnerin mit sri-lankischen Wurzeln könnte in zwei Jahren zur ersten Nationalratspräsidentin mit Migrationshintergrund aufsteigen.
Publiziert: 17:55 Uhr
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Aktualisiert: vor 16 Minuten
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SP-Nationalrätin Farah Rumy ist auf dem Weg zur Nationalratspräsidentin.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • SP-Nationalrätin Farah Rumy soll 2. Vizepräsidentin des Nationalrats werden
  • Rumy könnte erste Ratspräsidentin mit ausländischen Wurzeln werden
  • Solothurn wartet seit 30 Jahren auf Nationalratspräsidium
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Joschka SchaffnerRedaktor Politik

SP-Nationalrätin Farah Rumy (33) ist erst seit zwei Jahren im Bundeshaus. Ab Dezember steht die Jung-Parlamentarierin wohl dennoch bereits an dritthöchster Stelle: Wie ihre Fraktion am Freitagabend mitteilt, soll Rumy ab der Wintersession als 2. Vizepräsidentin der grossen Kammer walten.

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Mit der Nomination darf sich die schweizerische Eidgenossenschaft auf eine Premiere freuen: Läuft alles nach den gängigen Regeln, könnte in rund zwei Jahren erstmals ein Parlamentsmitglied mit ausländischen Wurzeln das Amt der höchsten Schweizerin auskleiden.

Erste Grenchnerin auf dem Thron

«Es ist eine grosse Ehre», sagt Rumy zu Blick. Der Entscheid in der Fraktion sei bereits im ersten Wahlgang erfolgt. Für die Solothurnerin, die als Sechsjährige aus Sri Lanka in die Schweiz kam, ist dabei die Herkunft doppelt wichtig: Ihr Wohnort, die Kleinstadt Grenchen, durfte seit 1848 noch nie eine Ratspräsidentin oder einen Ratspräsidenten stellen.

Zudem würde mit der Wahl Rumys auch für ihren Kanton eine 30-jährige Wartezeit zu Ende gehen: Mit Nationalrat Ernst «Aschi» Leuenberger (1945-2009) stand zuletzt im Amtsjahr 1997/98 ein Solothurner zuoberst.

Zuerst muss Rumy wiedergewählt werden

Noch ist nichts in Stein gemeisselt. «Wenn alles gut läuft», wird Rumy im Amtsjahr 2027/28 im Nationalrat die Verhandlungen leiten und die Tagesordnung festlegen. Und: An den im Dezember 2027 angesetzten Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates dürfte sie auch gleich der Vereinigten Bundesversammlung vorstehen.

Um tatsächlich als höchste Schweizerin verewigt zu werden, muss Rumy jedoch zuerst einmal die Wahlen im Herbst 2027 überstehen. Die Solothurnerin ist erst seit Dezember 2023 im Nationalrat. Damals rückte sie für Kantons- und Parteikollegin Franziska Roth (59) nach, nachdem diese im zweiten Wahlgang den Sprung in den Ständerat geschafft hatte.

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