Störungen, Verladefehler, Beinahezusammenstösse
Bund registriert deutlich mehr Vorfälle bei der Zivilluftfahrt

Im letzten Jahr sind dem Bundesamt für Zivilluftfahrt in der kommerziellen Luftfahrt und der Freizeitfliegerei rund 20 Prozent mehr Vorfälle im Bereich Sicherheit gemeldet worden als 2023. Bereits in den Vorjahren gab es stetig mehr derartige Fälle in der Schweiz.
Publiziert: 11:40 Uhr
Foto: MICHAEL BUHOLZER

Darum gehts

  • Mehr als 12'500 Vorfälle in der Schweizer Luftfahrt bearbeitet
  • Zunahme bei Störungen auf Start- und Landebahnen, GPS-Störungen, Laserattacken
  • 32% mehr Störungen auf Start- oder Landebahn, 40% mehr GPS-Störungen
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Insgesamt wurden 2024 mehr als 12'500 Vorfälle bearbeitet, wie es in der vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) am Donnerstag veröffentlichten jährlichen Sicherheitsstatistik heisst.

Unter anderem wurden 32 Prozent mehr Störungen auf der Start- oder Landebahn, 21 Prozent mehr Flugzeugbeschädigungen während der Bodenabfertigung und 40 Prozent mehr GPS-Störungen registriert. Weiter gab es 13 Prozent mehr Kollisionen mit Wildtieren, acht Prozent mehr Verladefehler und 20 Prozent mehr Beinahezusammenstösse von Flugzeugen in der Luft.

Ein Todesfall im 2024

Weiter gab es auch mehr Laserattacken und gleich viele Konflikte mit Drohnen wie im Vorjahr, wie es weiter heisst. Dem Bazl wurden zudem bedeutend mehr Vorfälle mit fluchenden, exzessiv trinkenden oder gewalttätigen Passagieren gemeldet.

Hinzu kam ein Unfall mit Todesfolge in der kommerziellen Luftfahrt. Bei dem Todesopfer handelte es sich um einen 23-jährigen Flugbegleiter der Swiss, der infolge einer Notlandung eines Airbus A220 vom 23. Dezember 2024 im österreichischen Graz verstarb, wie ein Bazl-Sprecher auf Anfrage von Keystone-SDA bestätigte.

Hinzu kamen drei Unfälle mit insgesamt sechs Todesopfern in der Freizeitfliegerei sowie ein toter und ein schwer verletzter Helikopterpilot nach einer Kollision mit einem Kabel.

Seit 2019 nehmen die Vorfallmeldungen laut dem Bazl zu. Im Vorjahr waren es noch rund 10'000 solcher Vorfälle gewesen - bereits im Vergleich mit 2022 bedeutete dies eine Zunahme der Fälle um rund 24 Prozent. Hauptursachen für die Zunahme seien eine bessere Meldekultur, die Zunahme des kommerziellen Luftverkehrs auf das Niveau von vor der Covid-19-Pandemie sowie mehr Konfliktregionen mit grossflächig gestörten GPS-Signalen auf Flugzeugen.

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